Hof/Bayreuth Fall Peggy: Verteidiger sieht "keinen einzigen belastbaren Beweis"

Ein Gedenkstein mit dem Porträt des Mädchens Peggy auf dem Friedhof. Das Mädchen war 2001 verschwunden. Foto: David-Wolfgang Ebener/Archiv

Im "Fall Peggy" wendete sich der Rechtsanwalt des derzeit einzigen Beschuldigten gegen Presseberichte. Diese sprechen von einer "erdrückenden Indizienkette".

 
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Hof/Bayreuth - Im immer noch ungeklärten "Fall Peggy" wendet sich der Verteidiger des gegenwärtig einzigen Beschuldigten Manuel S. vehement gegen belastende Zeitungsberichte. Wie berichtet, hatte die , die gegen den ehemaligen Lichtenberger und heute im Landkreis Wunsiedel lebenden Manuel S. sprächen. Dabei bezog sich das Blatt ausdrücklich auf die Ermittlungsakten der bei der Bayreuther Kripo angesiedelten "Soko Peggy", der dritten in diesem aufwühlenden Fall.

Laut dem Hofer Rechtsanwalt Jörg Meringer ist jedoch genau das Gegenteil richtig. "Es gibt keinen einzigen belastbaren Beweis, wonach mein Mandant an einer Tötung von Peggy beteiligt war", sagte Meringer am Montag im Gespräch mit unserer Zeitung. Dabei stützt sich Meringer auf den Schlussbericht, den die "Soko Peggy" nach sechsjähriger Arbeit vor einigen Wochen vorgelegt hat. Insbesondere die Auswertung der Spuren an der 2016 gefundenen Leiche des 2001 verschwundenen Mädchens habe nichts ergeben, was seinen Mandanten belaste. So stammten die Pollenspuren im Schädel nach Überzeugung der Gutachter von handelsüblicher Torferde. Zum Zeitpunkt des Verschwindens von Peggy im Mai habe aber nicht nur Manuel S. sondern "halb Deutschland" Pflanzen umgetopft.

Im Umfeld der Leiche waren in ein Moosballen winzige Farbpartikel entdeckt worden, die von Renovierungsarbeiten stammten. Dies schien Manuel S. zunächst zu belasten, da dieser im Mai 2001 am Lichtenberger Marktplatz mit Renovierungsarbeiten beschäftigt war. Nach den Ermittlungen der Kripo gebe es jedoch keinerlei chemische Übereinstimmung zwischen den in Lichtenberg verwandte Farben und den Partikeln, die im Umfeld der gefunden wurden.

Ein Geständnis, dass er es gewesen sei, der die Leiche in den Wald bei Rodacherbrunn brachte, habe sein Mandant widerrufen. Meringer ist überzeugt, dass es ohnehin falsch war und nur in der Drucksituation des Verhöres bei der Soko zustande kam. Unter diesen Umständen sei es in keiner Weise nachvollziehbar, dass die Ermittlungen gegen seinen Mandanten nicht endlich eingestellt würden.

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