Hof Hoffnungsträger für eine bessere Welt

Lothar Faltenbacher

Über 600 Sternsinger aus dem Erzbistum Bamberg sind in Hof zu Gast. Der Erzbischof sendet sie aus zur Sammlung für eine Aktion gegen Kinderarbeit.

 
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Hof - An den ersten Tagen des neuen Jahres ziehen die Sternsinger wieder von Haus zu Haus, bringen singend den Segen in die Wohnungen und Häuser. Als Zeichen ihres Besuchs schreiben sie mit gesegneter Kreide "20*C+M+B+18" an die Türen. Vor allem aber sammeln die drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar Spenden für einen guten Zweck. Seit fast 60 Jahren sind sie um den 6. Januar im ganzen Land unterwegs und segnen Häuser mit Kreideschriften.

Sternsinger

Die Sternsinger ziehen jedes Jahr um Heilige Drei Könige (6. Januar) von Haus zu Haus, singen Lieder und schreiben mit Kreide einen Segensspruch an die Haustür. Träger sind das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Zu Beginn des Jahres 2017 hatten die Sternsinger nach Angaben der Diözese Trier deutschlandweit rund 46,8 Millionen Euro gesammelt. Für den 8. Januar ist ein Besuch von Sternsingergruppen aus den 27 deutschen Bistümern im Berliner Kanzleramt geplant.

Zum ersten Mal starteten die Könige aus dem Erzbistum Bamberg ihre Aktion von Hof aus. Gekleidet in farbenprächtigen Gewändern versammelten sich ungefähr 600 Kinder und Jugendliche in der Sankt-Marien-Kirche in der Altstadt zur zentralen Aussendungsfeier mit Erzbischof Ludwig Schick. Gemeinsam knüpften sie vor dem Kirchenportal mit Stoffbändern ihre Segenswünsche für die Kinder in Indien an einen bunten Teppich, um mit dieser Geste auf das Motto der Sternsingeraktion 2018 hinzuweisen. "Gemeinsam gegen Kinderarbeit in Indien und weltweit" ist das Thema, für das sich der Bund der Deutschen Katholischen Jugend mit dieser Aktion engagiert.

In der Kirche wiesen die Sternsinger mit Wortbeiträgen und Tanzvorträgen auf die unbefriedigende Situation hin, mit der Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien sowie in vielen anderen Regionen der Welt zu kämpfen haben: mangelhafte Ernährung, fehlende Schulen und häufig sogar Missbrauch. Gleichzeitig wollen die Sternsinger im nächsten Jahr bei ihrem Weg durch Städte und Gemeinden an arme Kinder in der Welt erinnern, die hart arbeiten müssen, um den Lebensunterhalt für ganze Familien mitzufinanzieren.

Nach der ersten Station der Aussendungsfeier in der Sankt-Marien-Kirche zogen die zahlreichen jungen Könige durch die Hofer Altstadt bis zum Rathaus, wo sie den Segen an der Pforte anschrieben. Bürgermeister Eberhard Siller begrüßte die königliche Gesellschaft mit Erzbischof Ludwig Schick an der Spitze. Der Erzbischof freute sich sehr, mit "dieser besonderen Veranstaltung der Diözese zum ersten Mal in Hof zu sein: "Wir haben die Stadt bewusst ausgewählt, es handelt sich um den nördlichsten Punkt im Gebiet unserer Diözese." Das große Publikumsinteresse in der Kirche und an den Straßen entlang des feierlichen Umzugs machten ihn ebenfalls sehr glücklich: "So viele junge Christen wie heute hat die Stadt Hof sicherlich seit Langem nicht gesehen."

Zusammen mit den zahlreichen Hofern, die den Umzug am Straßenrand begleiteten, sang die Gesellschaft "O du fröhliche", ehe der Umzug weiter zur Sankt-Konrad-Kirche führte. Auch hier erlebten Besucher ein voll besetztes Gotteshaus, viele Gläubige wollten die Predigt des Erzbischofs hören. Der lobte die "wichtige Arbeit der Sternsinger, die seit vielen Jahren mit ihrer Arbeit Projekte für Kinder und Jugendliche in der ganzen Welt unterstützen".

Er bedauerte eine bedenkliche Entwicklung in der Gesellschaft: "Wir haben kein Problem mit dem, was vorhanden ist, nur die Umverteilung funktioniert nicht." Wenn diejenigen, die zu viel besitzen, mit Bedürftigen teilen würden, wären nach der Überzeugung Schicks viele Probleme gelöst. Die Teilnehmer der Sternsingeraktion wollen mit ihrer Aktion für dieses Thema sensibilisieren und Spenden für Projekte sammeln.

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