Länderspiegel Oberfranken schrumpft trotz Zuzügen

Jürgen Umlauft

In den Regierungsbezirk zogen im vergangenen Jahr mehr Menschen, als ihn im Gegenzug verließen. Trotzdem nimmt die Gesamtbevölkerung ab. Schuld daran ist der sogenannte Sterbeüberschuss.

 
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Fürth - Bayern hat 2019 etwas an Attraktivität für Zuzügler verloren. Nach Angaben des Landesamtes für Statistik sank der Wanderungssaldo im Vergleich zu 2018 um rund 28 000 Personen auf 58 548. Demnach zogen knapp 360 000 Menschen von außerhalb Bayerns in den Freistaat zu, etwa zwei Drittel davon aus dem Ausland. Gleichzeitig verließen gut 337 000 Menschen Bayern. Innerhalb Bayerns zogen 2019 insgesamt 382 433 Personen um, 5400 mehr als im Jahr davor.

Nach Oberfranken kamen vergangenes Jahr 1713 Personen mehr als den Bezirk verließen. Der positive Wanderungssaldo konnte aber nicht verhindern, dass die Einwohnerzahl Oberfrankens 2019 um insgesamt 2111 auf 1 065 371 fiel. Grund dafür war erneut der hohe Sterbeüberschuss. So starben in Oberfranken 3824 Menschen mehr als geboren wurden.

In Unterfranken betrug der Wanderungssaldo 3001 Personen. Verrechnet
mit dem Sterbeüberschuss von 2506 ergab sich daraus ein leichter Bevölkerungszuwachs um 495 auf 1 317 619. Die Oberpfalz verzeichnete ein Einwohnerplus von
2833 auf 1 112 102. Es errechnete sich aus einem Wanderungssaldo von 4316 Personen und einem Sterbeüberschuss von 1483.

Bayernweit entfiel der Wanderungsüberschuss zu mehr als zwei Dritteln auf Personen aus europäischen Ländern. Führend waren hier Rumänien (plus 9651), Kroatien (plus 6927), Bosnien-Herzegowina (plus 5403) und der Kosovo (plus 4691). Größte nichteuropäische Gruppe waren Inder (plus 4309). Insgesamt sind gut 20 Prozent des Wanderungsüberschusses auf Angehörige asiatischer Staaten zurückzuführen. Knapp sechs Prozent entfielen auf Nord- und Südamerikaner, rund vier Prozent auf Afrikaner.

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