Am Dienstagvormittag überprüften Polizeieinheiten nach dem Polizeiaufgabengesetz weitere Gebäude der Unterkunft.
Nach den ersten Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Bamberg und der umfangreich mit Dolmetschern durchgeführten Vernehmungen erhärtete sich der Tatverdacht nun gegen vier Hauptverdächtige unter anderem wegen besonders schwerer Brandstiftung sowie wegen versuchter Tötungsdelikte zum Nachteil von Polizeibeamten. Die Hauptverdächtigen werden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft am Mittwoch dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Weiterhin gehen die Brandfahnder derzeit davon aus, dass das Feuer in dem Gebäude durch die Bewohner selbst gelegt wurde. Unterstützung bei der Ermittlungen erhalten die Beamten von einem Sachverständigen des Landeskriminalamtes und einem speziell ausgebildeten Polizeihund.
Im Verlauf des Dienstagvormittages untersuchten Polizisten einzelne Gebäudekomplexe des Ankerzentrums. Ziel dieser präventiven Maßnahme war es, die Identität der dort aufhältigen Personen festzustellen, und zu verhindern, dass andere Bewohner sowie das Personal gefährdet werden. Die Überprüfungen, bei denen die Beamten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz feststellten sowie vermeintliches Diebesgut entdeckten, waren am späten Vormittag beendet.
Anfang August waren in Bayern sieben Transitzentren oder Erstaufnahmeeinrichtungen in sogenannte Ankerzentren umgewandelt worden. Die Einrichtungen sollen Asylverfahren von Migranten beschleunigen, die kein Bleiberecht haben. Die Wohneinrichtung in Bamberg bietet Platz für bis zu 3400 Menschen, momentan wohnen dort nach Angaben der Polizei rund 1250 Asylbewerber.
Die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft im Ankerzentrum Bamberg laufen auf Hochtouren, heißt es weiter in der Polizeimeldung.