Nach einer Mitteilung des Unternehmens steht BHS-Tabletop vor einem grundlegenden strukturellen und personellen Umbau. Diese solle das Unternehmen stabiler, im internationalen Wettbewerb stärker "und in Summe zukunftssicher machen sowie dazu beitragen, sehr viele Arbeitsplätze in Nordbayern dauerhaft zu sichern". Auf die Frage, ob es in der Vergangenheit große Versäumnisse im Unternehmen gegeben habe, sagte der Sprecher: "Wir blicken nur nach vorn."
Fest stehe, dass BHS-Tabletop nach bereits eingeleiteten Sofortmaßnahmen rund 250 Arbeitsplätze möglichst sozialverträglich abbauen werde, so das Unternehmen. Der geplante Unternehmensumbau soll bis Ende 2021 dauern und alle Standorte in Nordbayern sowie alle Unternehmensbereiche umfassen: von der Produktion über die Logistik bis hin zu Vertrieb, Marketing und Verwaltung. "Die BHS wird auch morgen noch ein fester Bestandteil der nordbayerischen Wirtschaftsstruktur sein. Dafür muss sie allerdings widerstandsfähiger und strukturell effizienter werden", erklärt Vorstandsvorsitzender Gerhard Schwalber.
Das Unternehmen stehe vor nie dagewesenen Herausforderungen. Der Porzellanmarkt konsolidiere sich weiter, Wettbewerber aus Großbritannien, dem Mittleren Osten und aus Fernost seien noch agiler geworden und nicht mehr nur "billig". Hinzu käme der Druck durch die gestiegenen Energiesteuern. Covid-19 und die globalen und langfristigen Folgen für die wichtigsten Kundengruppen der BHS - Hotels und Restaurants, Kantinen, Kreuzfahrtschiffe und Fluggesellschaften - hätten die Situation noch zugespitzt, so Schwalber.
Über eine Zusatzfinanzierung habe man sich Luft verschaffen können, heißt es weiter. Die Hausbanken, die LfA Förderbank Bayern und der Gesellschafter, die Serafin Unternehmensgruppe, hätten sich darauf verständigt, dem Unternehmen finanzielle Mittel im mittleren zweistelligen Millionenbereich zu Verfügung zu stellen. Die Kredite der Hausbanken sowie die dafür ausgereichten Garantien der LfA seien marktüblich verzinst und müssten von der BHS-Tabletop AG in den kommenden Jahren vollständig zurückgezahlt werden. Die Unterstützung der Serafin teile sich in einen zweistelligen Millionenbetrag auf, welcher sowohl die Liquidität als auch das Eigenkapital stärke und im Unternehmen verbleibe. Der Stellenabbau sei Voraussetzung, um die Kredite der Banken zurückzahlen und Krisenjahre mit niedrigen Umsätzen bewältigen zu können.