Hof Staatsanwaltschaft Hof klagt ukrainische Fass-Diebe an

Hunderte Fässer ließen die Diebe mitgehen. Symbolfoto: faraktinov/Adobe Stock Quelle: Unbekannt

Die fünf Männer sollen die Hofer Scherdel-Brauerei um fast 650 leere Fässer aus Edelstahl gebracht haben. Was sie damit wollten, ist unbekannt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Hof - Am Durst kann es nicht gelegen haben: Die Staatsanwaltschaft Hof hat jetzt Anklage gegen fünf Ukrainer erhoben, die Anfang Juli dieses Jahres fast 600 leere Edelstahlfässer vom Gelände der Hofer Scher-Brauerei gestohlen hatten. Gesamtwert der Fässer: rund 65 000 Euro.

Die fünf Männer im Alter zwischen 24 und 37 Jahren waren mit mindestens einem Lkw von Polen nach Hof angereist. In der Nacht zum 8. Juli, einem Sonntag, luden sie ihren Lkw zunächst mit 586 leeren Fässern voll. Diese Fässer sind verschwunden, eventuell wurden sie tags darauf umgeladen und abtransportiert. In der darauffolgenden Nacht kehrten sie zum Brauereigelände zurück, um ihren Lkw noch einmal zu beladen. Allerdings fiel einem Anwohner des Geländes der ungewohnte Lärm auf dem am Wochenenden stillen Gelände auf. Deshalb rief er die Polizei an.

Die Beamten der Polizeiinspektion Hof konnten die Ukrainer auf frischer Tat ertappen. Sie hatten gerade 62 Edelstahlfässer der nächsten Ladung auf ihren Lkw verladen. Obwohl sie in die Dunkelheit flüchteten oder sich in Gebüschen versteckten, konnten alle fünf Mitglieder des Ladekommandos am oder in der Nähe des Tatorts festgenommen werden. Sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

Wenig später gab es im Selbitzer Ortsteil Sellanger einen großen Polizeieinsatz mit Hubschrauber, um mutmaßliche Komplizen festzunehmen. Dabei gelang zumindest einem weiteren Verdächtigen die Flucht.

Die Ukrainer verteidigen sich damit, dass sie den Auftrag zur Abholung der Fässer und ihren Transport nach Polen für legal gehalten hätten. Dagegen spricht allerdings nicht nur die durchweg nächtliche Arbeitsweise, sondern auch der Umstand, dass der Maschendrahtzaun des Brauereigeländes aufgeschnitten worden war, um die Fässer nach außen zum wartenden Lkw zu rollen.

Ob die Fässer gestohlen wurden, um sie wieder an Brauereien zu verkaufen, oder ob es die Täter auf den Metallwert der Behälter abgesehen hatten, ist unbekannt. Dies gilt auch für eine ganze Reihe von gleichartigen Diebstählen im ganzen Bundesgebiet. Sofern die Täter ermittelt werden konnten, handelte es sich dabei fast durchweg um Ukrainer. Im Frühjahr 2013 wurde in Donaueschingen eine mehrköpfige Bande von Fassdieben zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Sie hatten zuvor Brauereien in ganz Süddeutschland, darunter der bekannten Klosterbrauerei Andechs, einen Besuch abgestattet und einen Schaden von etwa einer halben Million Euro angerichtet. Weitere Serien wurden im vorigen Winter aus Nord- und Ostdeutschland gemeldet. In Wernesgrün verschwanden 2012 gleich 1120 Fässer.

Autor

Bilder