Länderspiegel Stichwahlen um einige Chef-Sessel

Spannung in den oberfränkischen Parteizentralen. Am Ende ist es vielen Amtsinhabern gelungen, ihren Sessel zu verteidigen. Und manche müssen weiter zittern.

 
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Es ist der Abend, der auf Stichwahlen weist: In allen vier Oberzentren - Hof, Bayreuth, Coburg und Bamberg - wird in zwei Wochen wieder Wahltag sein, genauso wie in Kulmbach und Forchheim. Der grüne Trend, der die Landtagswahlen geprägt hat, ist in den Rathäusern noch nicht deutlich ausgeprägt. Große Ausnahme Bamberg, wo Jonas Glüsenkamp, Grüne, Amtsinhaber Andreas Starke, SPD, hinter sich ließ und in die Stichwahl geht. Susanne Bauer, Sprecherin der Grünen im Bezirk, rechnet ihm gute Chancen zu. "Wir haben einen großartigen Wahlkampf gemacht", bilanzierte Bauer. Die Grünen lägen nun auf Platz drei im zahlenmäßigen Vergleich der Grünen Wahlvorschläge in den Bayerischen Bezirken. "Wir sind dabei anzukommen: als Bündnispartei im ländlichen Raum, ebenso, wie in unseren oberfränkischen Städten", erklärte die Sprecherin.

Viel Grund zur Freude hatte auch die CSU im Bezirk: "Überzeugend die Wiederwahl-Ergebnisse von Oliver Bär im Landkreis Hof und Hermann Ulm im Landkreis Forchheim" bilanzierte der CSU-Bezirkschef Hans-Peter Friedrich in einer ersten Stellungnahme. "Überglücklich sind wir, dass wir mit einem neuen Kandidaten im Landkreis Wunsiedel auf Anhieb überzeugen konnten und auch dort erneut den Landrat stellen."

Das Abschneiden des Amtsinhabers im Hofer Rathaus, Harald Fichtner, sei dagegen ein Wermutstropfen. Zwar habe man aufgrund der hohen Anzahl der Kandidaten mit einer Stichwahl gerechnet, jedoch ihm ein besseres Ergebnis gewünscht und vorhergesagt. "Sehr schade ist, dass Henry Schramm in der Stadt Kulmbach offenbar Opfer einer Kampagne gegen ihn geworden ist und nun in die Stichwahl muss", zog Friedrich am Abend weiter Bilanz. Thomas Ebersberger in Bayreuth habe dagegen gute Chancen, den Sessel im Rathaus in der Stichwahl für die CSU zurückzugewinnen. Dass der Bamberger OB-Kandidat Christian Lange noch nicht einmal in die Stichwahl kam, bezeichnete der Bezirkschef dagegen als "bitterste Niederlage".

Der SPD-Bezirkschef Jörg Nürnberger attestierte vor allem den Kandidaten im östlichen Bezirk, sie hätten sich unter schwierigen Voraussetzungen und dem Umfeld in der Corona-Krise "ordentlich behaupten" können. Im Landkreis Wunsiedel habe man sich eine Stichwahl gewünscht, das habe nicht geklappt. Die SPD-Kandidatin Eva Döhla ziehe in Hof ganz souverän in die Stichwahl. Dass Andreas Schwarz im "ehemals tiefschwarzen Landkreis Bamberg" in die Stichwahl komme, sei großartig. Ihm und dem Coburger SPD-Kandidaten Sauerteig drücke er alle Daumen. Auch für die Stichwahl in der Stadt Bamberg zeigte sich der SPD-Bezirksvorsitzende sehr optimistisch.

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