Länderspiegel Virus-Epidemie lähmt Bayern

Roland Freund, , Marco Hadem, Christoph Trost

Landesweit sorgt Corona für immer größere Einschränkungen und bremst den Freistaat in vielen Bereichen des Lebens aus. Die Regierung will damit Zeit gewinnen.

 
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Hof/Coburg/Bayreuth/München - Von der von Montag bis zum 20. April geltenden Schulschließung sind in Oberfranken insgesamt knapp 130.000 Schülerinnen und Schüler betroffen - allein 34.000 in den Grundschulen. Nach Angaben der Regierung von Oberfranken werden auch 16.000 Mittelschüler und 4500 Förderschüler zu Hause bleiben. Ebenso gravierend wirkt sich die Maßnahme auf die weiterführenden und berufsqualifizierenden Schularten aus: Der Unterricht entfällt für 25.000 Gymnasiasten, 16.100 Realschüler, 30 000 Jugendliche in den beruflichen Schulen - einschließlich der Wirtschaftsschulen - sowie 3500 Schülerinnen und Schüler der Fachoberschulen und Berufsoberschulen.

Die Staatsregierung verhängte am Freitag zudem Auflagen für den Besuch von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen. Flächendeckende Schließungen von Gaststätten, Bars und Restaurants wie in anderen Ländern sind nicht geplant.

"Da es keine Medikamente gibt, sind wir darauf angewiesen, andere Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung zu verlangsamen", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag in München. Er betonte, dass die kommenden fünf Wochen für eine Eindämmung der Infektionen zunächst "ganz entscheidend" seien.

Söder appellierte an alle Menschen, Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen zu meiden oder am besten abzusagen. Er kündigte an, dass es für Veranstaltungen in dieser Größenordnung eine Anzeigepflicht bei den Kreisverwaltungsbehörden geben solle. Zugleich sagte er allen Schülern zu, durch die Schließungen keine Nachteile bei anstehenden Prüfungen, auch beim Abitur, fürchten zu müssen.

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