Bei dem Gerangel wurde der 59-jährige Polizeibeamte an der Hand verletzt. Er musste einen Arzt aufsuchen. Der Beamte konnte aber das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Wie Inspektionsleiter Robert Roth auf Nachfrage sagte, wisse er noch nicht klar, ob der Finger des Mannes gebrochen ist. "Weit schlimmer als die körperlichen Folgen sind aber in der Regel die seelischen. Natürlich war es für den Kollegen ein äußerst schockierendes Ereignis, auch wenn er relativ gefasst wirkt."
Der Waldershofer hat sich bei dem Kampf leicht am Kopf verletzt und wurde ebenfalls in einem Krankenhaus ambulant behandelt. Der vorläufig Festgenommene befindet sich in Polizeigewahrsam. Die Staatsanwaltschaft geht nach derzeitigem Stand von einem versuchten Tötungsdelikt aus. Die weiteren polizeilichen Ermittlungen führt das Kommissariat 1 der Kriminalpolizeiinspektion Weiden. Die Tatortarbeit haben Spezialisten der Spurensicherung des Kommissariats 7 der Kriminalpolizei Hof übernommen.
Laut Pressebericht gilt es nun, in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Weiden die näheren Umstände der ehelichen Auseinandersetzung und des Angriffs mit der Dienstwaffe zu klären. Nicht bekannt ist, ob der Ehemann unter Einfluss von Alkohol oder Drogen stand.
Der 58-jährige Tatverdächtige wird aller Voraussicht nach am heutigen Dienstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Weiden dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Weiden zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt.
Erst Ende Juni vergangenen Jahres hatte ein 22-jähriger Kulmbacher ebenfalls versucht, einen Marktredwitzer Polizisten zu töten. Der Mann hatte damals während einer Kontrolle am Marktredwitzer Bahnhof unvermittelt einen spitzen Gegenstand gezogen und ihn einem Beamten in den Oberkörper gerammt. Der Polizist erlitt dabei schwere Verletzungen.
Der drogenabhängige und mehrfach vorbestrafte 22-Jährige wurde zwar zu acht Jahren Haft verurteilt, musste aber nicht ins Gefängnis. Der Kulmbacher gab an, "innere Stimmen" gehört zu haben. Er leidet nach dem Befund eines psychiatrischen Gutachters unter einer paranoiden halluzinatorischen Schizophrenie und war zur Tatzeit also vermindert schuldfähig. Der Täter befindet sich in einem psychiatrischen Krankenhaus.
Inspektionsleiter Robert Roth macht der neuerliche Gewaltexzess gegen einen seiner Kollegen betroffen. Es sei ein riesiges Glück, dass dabei nicht mehr passiert sei. "Aber eines ist klar: Der Beruf des Polizisten ist gefährlich, leider auch in einer Kleinstadt."
Der Mann betätigte nach derzeitigem Kenntnisstand den Abzugshahn. Aus dem Pressebericht
der Polizei
Weit schlimmer als die körperlichen Folgen sind aber in der Regel die seelischen. Robert Roth, Inspektionsleiter