Länderspiegel Wie die Frankenpost entsteht: 24 Stunden Redaktions-Leben

Von David Trott

Zum 75. Jubiläum eröffnet die Frankenpost einen Blick hinter die Kulissen. Eine Zeitung täglich pünktlich auf den Frühstückstisch zu zaubern, erfordert Teamgeist. Wie wir es schaffen, die aktuellsten Nachrichten zusätzlich rund um die Uhr online anzubieten, erfahren Sie hier.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Produktion einer Zeitung ist ein 24-Stunden-Job. Wenn nicht für einen Artikel recherchiert oder einer geschrieben wird, nicht gerade ein Fotoapparat blitzt, laufen die Druckmaschinen oder der Zusteller ist schon auf dem Weg zu Ihrem Briefkasten. Auch im digitalen Zeitalter können Sie sich auf eine druckfrische Zeitung am Frühstückstisch freuen. Mittlerweile bieten wir Zeitungsmacher aber mehr. Rund um die Uhr werden die Leser mit dem E-Paper am PC, Tablet und Handy, auf www.frankenpost.de, auf Facebook und auf Wunsch per Browser-Push-Nachrichten mit aktuellsten Nachrichten und spannenden Geschichten versorgt. Schon bevor der Leser seine Zeitung in den Händen hält, kann er sich online informieren, durch Bildergalerien blättern und Videobeiträge ansehen.

Montags um 6 Uhr klingelt das Notfalltelefon des Redakteurs. Im Nachbarort stehe eine Scheune in Flammen, erklärt die Polizei. Während sich die Feuerwehren auf den Weg machen, hat auch der Journalist schon seinen Notizblock und die Fotoausrüstung parat. Wenig später erhält der Onlinefrühdienst per E-Mail erste Schilderungen vom Unglückort, einige spektakuläre Bilder und ein Video. Die Nachricht wird digital aufgearbeitet auf der Internetseite und in den sozialen Netzwerken gepostet. Die Menschen in den Nachbargemeinden wissen schon wenige Stunden später, warum die Sirenen ihren Schlaf raubten und wo es gebrannt hat.

Die Redaktionskonferenz um 10 Uhr stuft dieses Thema neben vielen anderen aus der Region als wichtig ein. Diese Artikel bekommen einen festen Platz auf den Lokalseiten der Frankenpost und werden im Laufe des Tages mit zahlreichen Hintergrundinformationen angereichert. So fragen die Redakteure bei Einsatzkräften und Brandexperten nach und bitten auch den Scheunenbesitzer um eine Stellungnahme. Der Online-Artikel wird zeitgleich ständig aktualisiert.

Die Kollegen der Mantelredaktion analysieren unterdessen die brandaktuellen Nachrichten aus Deutschland und aller Welt, sammeln sie und arbeiten die Auswirkungen auf die Region heraus. So berichten zum Beispiel die oberfränkischen Unternehmen, welche Sorgen ihnen die gestiegene Corona-Fallzahlen im Nachbarland bereiten – den Firmen fehlen wichtige tschechische Mitarbeiter. Auch die finanziellen Verluste der lokalen Viehbetriebe bei Fällen der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg werden in dieser Redaktion herausgearbeitet.

Am Nachmittag erreichen immer mehr Texte und Fotos von Mitarbeitern und Fotografen aus den Städten und Gemeinden die Redaktionen. Auch Artikel von Pressestellen, Polizeimeldungen und Hunderte Meldungen der Deutschen Presseagentur gehen den ganzen Tag über ein. Jedes Bild wird in der Abteilung Repro für den Druck und den Onlineauftritt optimiert, die Texte werden Korrektur gelesen, bevor sie ihren endgültigen Platz auf den Seiten bekommen. Die Grafiker der Frankenpost arbeiten währenddessen an übersichtlichen Zeichnungen und Diagrammen, die komplexe Informationen verständlicher und die Seiten attraktiver machen.

Während die Druckmaschinen schon anlaufen, geht das europäische Supercup-Spiel mit dem deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München gegen FC Sevilla in Budapest in die Verlängerung. Erst um 23.33 Uhr ist die Nachspielzeit vorbei, und die Bayern werden zu Siegern gekürt. Trotzdem schaffen es die Sportredakteure, die Berichterstattung noch rechtzeitig bei den spät ausgedruckten Ausgaben zu aktualisieren. Nun ist gesichert, dass sich die Fans am Frühstückstisch über diese Nachricht freuen können. Die ganz eiligen Fußball-Fans konnten den Erfolg schon wenige Minuten nach Spielende auf der Online-Plattform der Frankenpost feiern. Die fleißigen Nachtarbeiter in der Blattplanung fügen nun die redaktionellen Inhalte und die Anzeigen auf den Zeitungsseiten zu einem Gesamtwerk zusammen und übermitteln die Daten an die Druckerei im Süden Hofs.

Hier wird aus digitalen Inhalten erstmal etwas zum Anfassen – Platten aus Aluminium. Die Druckplatten finden in der 30 Meter langen, sechs Meter breiten und fast sieben Meter hohen Offset-Rotationsdruckmaschine Platz. Fertig mit den Druckplatten bestückt, bringt das 460-Tonnen-Monster erst die große Papierrolle in Fahrt und dann mit den Farben hellblau, purpur, gelb und schwarz die Nachrichten aufs fast zwei Meter breite Blatt. Weil die Zeitung in dieser Größe etwas umständlich zu lesen wäre, wird das Papier nun geschnitten und gefaltet. Die fast fertige Frankenpost durchläuft jetzt eine Achterbahnfahrt zu verschiedenen Stationen der Druckerei. Hier werden noch Prospekte eingelegt und die Zeitungen in handliche Pakete verschnürt. Spätestens um 4.30 Uhr muss das letzte Exemplar von der Druckmaschine gehen, damit es keine Verzögerungen bei der Zustellung gibt.

Die Zeitungspakete werden nun schnellstmöglich in die Fahrzeuge der Ausfahrer eingeladen. Diese chauffieren die druckfrische Fracht bei Wind und Wetter durch das gesamte Verbreitungsgebiet zu den Austrägern. Ohne ihren täglichen Einsatz wäre die Frankenpost nicht spätestens um 6 Uhr in Ihrem Briefkasten und pünktlich auf Ihrem Frühstückstisch.

Bilder