Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat Cheerleading als Leistungssport anerkannt. "Wir halten weder die Darstellung noch die Kleidung für sexistisch", betont DOSB-Sprecher Michael Schirp. Auch bei der Rhythmischen Sportgymnastik oder beim Synchronschwimmen seien körpernahe Outfits schon aus motorischen Gründen notwendig. Das Problem liege allein im Auge des Betrachters.
Sportpsychologin Dorothee Alfermann, emeritierte Professorin der Universität Leipzig, hat viel zu Geschlechterrollen geforscht. Cheerleading müsse man differenziert betrachten, sagt sie. Auf der einen Seite werden bestimmte Bilder transportiert, es gehe um die Figur der attraktiven, schlanken, jungen Frau. Alfermann persönlich mag Cheerleader in eher sportlichen Outfits lieber, die mehr Wert auf die Akrobatik als auf das Glitzern legen. "Generell bin ich aber für Vielfalt", betont sie.
Die Bright Delights Cheerleader des Bundesligisten EWE Baskets Oldenburg haben auch junge Männer im Team. Ligakonkurrent BG Göttingen hat keine eigenen Cheerleader, laut einer Sprecherin treten bei den Heimspielen wechselnde Show-Gruppen auf, zum Beispiel Seilspringer - Rope Skipping ist auch ein Wettkampfsport.
Gerade für die Hebefiguren wünschen sich die Marleys aus Vechta männliche Unterstützung. "Wir hatten mal einen männlichen Akteur, der hat eine Mechanikerausbildung gemacht", erzählt Trainerin Helene Dolgow. Sie wisse nicht, warum er dann aufgegeben habe. "Männer sind willkommen, aber im Moment traut sich keiner."