Professor Dr. Thomas Kallert beschrieb die beeindruckende Vita des scheidenden Klinikleiters parallel zur Entwicklung des Hauses. Im Mai 1987, als sich Franz von Bayreuth nach Rehau bewarb, habe er dies begründet, auch durch "den Charakter der Landschaft und das Wesen der Bevölkerung". Am 1. September 1988, vor drei Jahrzehnten, ist Dr. Lothar Franz zum Direktor der Klinik bestellt worden. Franz sei beharrlich gewesen, habe Widerstände überwunden, zur Integration beigetragen, Krisen gemeistert und überzeugen können. Kallert dankte Franz für "die Lebensleistung, die eng mit dem Namen Franz verbunden bleiben wird". Bleiben werden auch die Haltung gegenüber den Patienten, denen erste Priorität gebühre sowie die erlebbare Kunst und kreativ gestalterische Therapie. Mit Freude und feingeistigen Ideen habe Franz die Letztverantwortung für die Klinik getragen und "die Einsamkeit, die auf dem Chefsessel ein Teil dieser Position ist".
Mit einem gefalteten Papierschiffchen, Humor und Lebensweisheit ging Franz an das Rednerpult und dankte zunächst für den Hinweis, kein bequemer Mensch zu sein. Das wolle er sich auch im Ruhestand beibehalten. Er wollte damit weitermachen, etwas werden zu wollen. Dann dankte er in langer Liste all den Institutionen, Behörden, Gremien, Wohlfahrtsverbänden, Kliniken, Heimen, der Justiz, den Kostenträgern und vielen Menschen, für 30 Jahre, über die er glücklich sei, sie so durchlebt zu haben. Den Puls der Einrichtung, der Zeit und der Jahre beschrieb Franz mit einem Satz: "Seit der Gründung hat die Klinik nie still gestanden." 24 Stunden pro Tag seien Klinik und Mitarbeiter gewahr gewesen, auch für schwierigste Aufgaben. Franz dankte den Künstlern und Professor Eugen Gomringer für die Freundschaft. Er dankte den Mitarbeitern und Patienten und allen, "von denen ich gerufen wurde und mit denen ich arbeiten durfte". Das Schiffchen werde er mitnehmen - "und einen Platz darauf finden."