Rehau/Landkreis Einweihung: Schul-Erweiterungsbau erinnert an Helmut Wagner

Der Gründer der Rehau AG ist Namensgeber für den Erweiterungsbau der Berufsschule am Standort Rehau. Damit ehrt man dessen Verdienste um die Berufsausbildung.

 
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Rehau/Landkreis - Ganz fertig ist der Neubau noch nicht, doch der Betrieb läuft bereits: Die Macher haben am Freitag die Einweihung der Berufsschul-Erweiterung am Standort Rehau gefeiert. Nach einer zweijährigen Bauzeit - der Spatenstich erfolgte Ende September 2018 - steht an der Pilgramsreuther Straße nun ein moderner Neubau, der bis zu 600 Schüler fasst. Aktuell besuchen 450 Schüler die Berufsschule, die, das wurde gestern enthüllt, nach dem Gründer der Rehau AG benannt wurde: Helmut Wagner. Der Namenspatron konnte gestern aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich an der Einweihung teilnehmen, dafür aber seine Tochter Clarissa, die zu diesem Anlass extra aus der Schweiz angereist war.

Zahlen und Fakten

Am 24. September 2018 fiel der Spatenstich für die Erweiterung. Die Regierung von Oberfranken überwies 3,3 Millionen Euro Förderung, was einem Förderanteil von gut 68 Prozent entspricht. Bis zu 600 Schüler finden Platz in den Räumen. Entstanden sind unter anderem acht Klassenzimmer und zwei Bankräume und auch ein Parkplatz mit 50 Stellplätzen unterhalb des Sportzentrums. 33 Gewerke haben mitgewirkt, davon 19 aus der Region.

Andrea Brönner sprach als stellvertretende Leiterin der Berufsschule von Wagner als einem "Pionier, ohne den diese Berufsschule vielleicht gar nicht möglich gewesen wäre". Wagner hatte, wie seine Tochter Clarissa später erklärte, nicht nur 1948 das Unternehmen Rehau gegründet, das mittlerweile zu einer Weltfirma geworden ist, sondern auch schon 1949 die ersten Auszubildenden eingestellt. Die fachliche Ausbildung seiner Angestellten habe immer eine wichtige Rolle gespielt, sodass er auch als Wegbereiter für den Ausbildungsberuf des Kunststoff-Formgebers gelten dürfe, dem heutigen Beruf des Verfahrensmechanikers mit seinen unterschiedlichen Ausprägungen. Während die Auszubildenden damals noch den Eimer mit Polyvinylchlorid (PVC) zwischen den Beinen hatten und den flüssigen Kunststoff per Hand formten, dominieren jetzt modernste Gerätschaften die Szenerie, immer im Zusammenspiel mit der digitalen Technik.

Im Zusammenspiel mit dem angrenzenden Schulzentrum in Rehau besuchen nun um die 1500 Schüler die unterschiedlichen Schulformen. Landrat Oliver Bär gab zu, dass man sich die Stadt Rehau mit ihrem ambitionierten Schulprojekt durchaus zum Vorbild genommen habe, dem man in nichts nachstehen wolle. "Helmut Wagner ist ein Mensch, der das Leben in die eigene Hand genommen hat", sagte Bär über den Unternehmer, dessen Name nun die Front der Berufsschule in Rehau ziert. Die Stadt Rehau hatte Wagner bereits vor einigen Jahren zum Ehrenbürger ernannt.

Rainer Stöcker vom Architekturbüro BSS aus Nürnberg erklärte das Konzept, dem der Erweiterungsbau zugrundeliegt. Anders als bei vielen anderen Schulen sei das Herzstück des Gebäudes eine zentrale Treppe und eben nicht die klassische Anordnung, bei der Klassenraum an Klassenraum gereiht ist. Zudem sollte die Berufsschule im Innern von einer hellen, kommunikativen Lernatmosphäre gekennzeichnet sein.

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