Rehau Hand in Hand durch die Prunksitzung

Ronald Dietel

Zwei zugereiste Damen moderieren die beiden vierstündigen Sitzungen in der Jahnturnhalle. Julia von der Grün und Adeline Baumgärtel setzen auf Humor und Charme.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Rehau - Sie sind charmant und vor allem redegewandt, die Prunksitzungs-Moderatorinnen Adeline Baumgärtel und Julia von der Grün. Sie geleiten das Publikum mit launigen und gleichzeitig informativen Worten durch die viereinhalbstündige Prunksitzung der Fastnachtsfreunde. Das wird jetzt am Samstag bei der zweiten Auflage in der Jahnturnhalle wieder so sein. Gerade die Veranstaltung der zwei Prunksitzungen bezeichnen die zwei Frauen als "arbeitsreichste Zeit des Faschings".

Gut zu wissen

Samstag, 27. Januar, 19.30 Uhr, 2. Prunksitzung in der Jahnturnhalle.

Dienstag, 13. Februar, 12 Uhr Schlüsselrückgabe, Altes Rathaus.

- 14.30 Uhr Kinderfasching in der Jahnturnhalle.

Die Routine, diese zu bewältigen besitzt das Duo reichlich, schließlich führen sie seit fünf Jahren in Folge durch den Sitzungsabend mit Show, Tanz und Bütten. Damit jede Ansage und jedes Wort sitzt, bedarf es langer intensiver Vorbereitungen. "Die vier Wochen vor der Sitzung sehen wir zwei uns mehr als unsere Männer", schmunzelt Julia von der Grün. Schließlich müsse der Gesamtablauf von Gardeauftritten und Büttenredner mit Themen und vorgebenen Zeiten unterlegt werden. "Das basteln wir dann in einen flüssigen Ablauf." Hilfestellung liefern dazu die ausgearbeiteten Moderationskarten. Das gleiche Bündel bekommt die Technik. "Damit alles Hand in Hand funktioniert", berichtet Julia von der Grün.

Grundsätzlich folgt das Duo dem Grundsatz, die für jeden Auftritt notwendigen Informationen fürs Publikum dürfen nicht zu lange dauern. "Jeder Akteur, jede Gruppe soll aber eine schöne Anmoderation bekommen", sagt Adeline Baumgärtel.

Das Moderatorinnen-Duo steigt seit einigen Jahren zudem selbst für einen Sketch in die Bütt. Wie im richtigen Leben spielen sie "die zwaa Zugereisten". Julia von der Grün stammt aus Schwarzenbach an der Saale und Adeline Baumgärtel aus dem vogtländischen Auerbach. Ihr Thema sind stets die Spannungen als Zugereiste. Das kleiden sie dann mit viel Humor in lokale und regionale Ereignisse. Beschäftigten sie sich im Vorjahr humorvoll mit dem Perlmuschelklau, so steht aktuell die geplante Höllentalhängebrücke im Mittelpunkt.

In der Darstellung ordnen sich die zwei Frauen der Rehauer Mentalität unter. Adeline Baumgärtel sagt: "Die Leute wollen mehr lachen als zuhören, sie wollen Schenkelklopfer." Es gelte auch für sie, die Redezeit in der Bütt dürfe maximal zehn Minuten sein. Sonst wird es unruhig im Saal. "Sieben Minuten Länge ist eine ideale Zeit für eine Bütt." So könne es durchaus sein, dass die Büttenredner ihre Vorträge für die zweite Sitzung nochmals überarbeiten. Grundlage sind die Publikumsreaktionen von vergangenem Samstag.

Das Publikum gut zu unterhalten, ist schließlich das Hauptanliegen der zwei Prunksitzungen. Gerade bei den Zuschauern stellen die beiden eine Änderung innerhalb der letzten zehn Jahre fest. "Unsere Zuschauer sind viel lockerer geworden.", sagt Julia von der Grün. Viel mehr Gäste kämen in Verkleidung, die zum Motto passt.

Adeline Baumgärtel weist noch auf eine andere positive Entwicklung. "Sind viele früher gleich nach dem Ende des offiziellen Teils gegangen, bleiben sie jetzt, um ausgiebig tanzen zu können." Es kämen sogar Leute absichtlich später, um tanzen zu können. Adeline Baumgärtel nennt 17 weitere Eintritte an der Abendkasse nach dem Ende der Prunksitzung kurz nach Mitternacht. Den Ausschlag dafür gab aus ihrer Sicht der Wechsel in der Live-Musik. Seit einigen Jahren spielt die "Live-Act-WG" nach der Sitzung zum Tanz auf. Sie ist überzeugt: "Die Jungs machen richtig gute Musik."

Bilder