Regnitzlosau Regnitzlosau: Autokino-Idee scheitert an Kosten von 4000 Euro

Kathrin Beier
Das Autokino in Selbitz ist gut angekommen - darüber sind die Veranstalter nach den recht aufwendigen Vorbereitungen sehr froh. Foto: Spindler

Ein Autokino für Regnitzlosau schwebt dem Bürgermeister vor. Die Mehrheit im Gemeinderat zeigt sich skeptisch.

 
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Regnitzlosau - In Regnitzlosau wird es zum Ende der Sommerferien 2020 keine Autokino-Woche geben. Einen entsprechenden Vorschlag von Bürgermeister Jürgen Schnabel (Freie Wähler Regnitzlosau) lehnte der Rat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich ab. Hintergrund waren vor allem die Kosten, die auf die Gemeinde zugekommen wären.

Nachdem private Initiativen für ein Autokino nicht zustande gekommen seien, gab es laut Schnabel Gespräche mit "Radio Euroherz" über ein derartiges Event in Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Eine Woche lang sollten auf dem Regnitzlosauer Wiesenfestplatz Filme gezeigt werden. Ähnlich wie es bereits in Hof, Selbitz oder Thiersheim funktioniert hat. Die Kosten für die Veranstaltungsreihe lägen bei 8700 Euro, hieß es. "Dagegen stehen zwar Einnahmen, Catering und Sponsorenpakete. Es ist aber davon auszugehen, dass diese Veranstaltung nicht kostendeckend stattfinden kann", betonte Schnabel.

Auf Nachfrage des CSU-Fraktionsvorsitzenden Oliver Geyer erläuterte Schnabel, dass am Ende wohl 2000 bis 4000 Euro Kosten bei der Gemeinde hängen bleiben würden. Die Finanzmittel dafür hätte man beispielsweise aus den Haushaltsmitteln des nicht stattgefundenen Mittelalterfestes nehmen können. Kostenbeteiligungen beim Eintritt, bei der Werbung und Arbeiten des Bauhofes - die Gemeinderäte überlegten hin und her. 50 Autos pro Veranstaltung, und das sechs bis sieben Tage lang: Werden überhaupt so viele Autokino-Interessenten nach Regnitzlosau kommen, wenn jetzt in der Umgebung schon überall solche Veranstaltungen stattgefunden haben?

Gemeinderätin Miriam Kühne von der Fraktion Grüne/SPD findet es albern, dass Gäste aus den Nachbargemeinden, die mit dem Fahrrad anreisen könnten, ein Auto nehmen sollten, um sich in Regnitzlosau damit hinzustellen und Filme zu schauen. Zu Lockdown-Zeiten sei das ja noch nachvollziehbar gewesen. Aber jetzt gäbe es ja schon wieder die Möglichkeit für bestimmte Open-Air-Veranstaltungen. "Das Konzept ist das eines Autokinos. Der Ton wird über das Autoradio wiedergegeben", erläuterte Bürgermeister Schnabel. Kühnes Fraktionskollegin Jennifer Bernreuther mahnte den personellen Einsatz der Gemeinde für eine derartige Veranstaltung an.

CSU-Gemeinderat und zweiter Bürgermeister Fritz Pabel argumentierte, dass das Geld vielleicht später im Jahr für den Weihnachtsmarkt besser angelegt wäre. Sein Fraktionskollege Simon Schleicher indes machte auf die Eintrittskosten von 22 Euro pro Auto aufmerksam, die doch erheblich wären. Gleichfalls regte er an, das Angebot für 2021 im Auge zu behalten, vielleicht sogar ohne Auto.

Die Fraktionsmitglieder der Freien Wähler indes kämpften argumentativ für die Ausrichtung der Autokino-Veranstaltung als besondere Attraktion 2020 in Regnitzlosau. Am Ende konnten sie sich jedoch gegen die Stimmen der anderen Fraktionen nicht durchsetzen. "Schade", meinte Bürgermeister Schnabel im Gespräch mit der Frankenpost . Er hätte die Veranstaltung zu gerne für die Bürger in die Gemeinde geholt.

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