Rehau Rehau feiert Hommage an Roy Black

Zum 75. Geburtstag des verstorbenen Schlagerstars veranstaltet die Stadt Rehau am 15. Dezember ein Konzert. In der Apostelkirche erweckt Kay Dörfel Blacks Musik zum Leben.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Rehau - Roy Black ist für vieles bekannt: für zu ihrer Zeit sehr populäre Heile-Welt-Filme, für Schlager dies- und jenseits der Schmalzgrenze, die viele Frauenherzen zum Schmelzen brachten, und für einen mysteriösen Tod. In der Region ist Roy Black alias Gerhard Höllerich aber vor allem für seine engen Verbindungen nach Rehau bekannt. Blacks Großvater Karl Georg Hans Höllerich wurde am 4. Januar 1891 in Rehau geboren, Oma Johanna Margaretha Höllerich am 9. Oktober 1895 ebenfalls. Der Vater des Schlagerstars, Georg Höllerich, kam ebenfalls in der "Perle der Region" zur Welt, bevor die Familie Richtung Schwaben und Augsburg übersiedelte. In Straßberg bei Augsburg erblickte der kleine Gerhard schließlich 1943 das Licht der Welt - war aber noch oft zu Besuch in Rehau bei seinen Großeltern. Überliefert ist die Geschichte, dass er bei einem Besuch mal - als Neuer unter den Einheimischen - eine "Schelle" verpasst bekommen haben soll. Belegen lässt sich das freilich nicht mehr.

Zur Person

Gerhard Höllerich alias Roy Black kam am 25. Januar 1943 in Straßberg bei Augsburg zur Welt. Er besuchte in Straßberg die Volksschule und ging in Augsburg das Holbein-Gymnasium, machte dort das Abitur und wollte eigentlich Biologie studieren. Aus finanziellen Gründen entschied er sich aber für BWL, brach dieses Studium aber ab.

Roy Black galt als einer der größten Schlagerstars. Seine charakteristisch samtweiche Stimme, sein dunkles Timbre waren seine Markenzeichen, ebenso wie sein strahlendes Lächeln.

Zu seinen großen Hits zählen "Ganz in Weiß", "Ein kleines bisschen Zärtlichkeit", "Maria Magdalena", "California Blue" und das Duett "Schön ist es, auf der Welt zu sein". Neben vielen Heimatfilmen drehte Roy Black auch die Erfolgsserie "Ein Schloss am Wörthersee".

Anfang der Siebzigerjahre ebbte der Erfolg Blacks schließlich ab. Nach finanziellen und persönlichen Schwierigkeiten gelang mit "Ein Schloss am Wörthersee" ein Comeback. Ende 1991 starb Black in Oberbayern.

Tickets für das Konzert gibt es im Infozentrum der Stadt Rehau, in der Buchhandlung Seitenweise an der Bahnhofstraße und im Ticketshop der Frankenpost.

Mit deutlich mehr Respekt feiert die Stadt am Freitag, 15. Dezember, von 15 Uhr an eine große Hommage an jenen Schlagerstar, der sich mit Titeln wie "Ganz in Weiß", "Ein kleines bisschen Zärtlichkeit" oder "Schön ist es, auf der Welt zu sein" in die Herzen der Deutschen und die Hitparaden der deutschsprachigen Länder sang. Mit Kay Dörfel hat die Stadt nun den Roy-Black-Imitator engagiert, der in Deutschland als bester seiner Zunft gilt.

In die Apostelkirche wird der Thüringer Dörfel, der sich als "Gentleman des deutschen Schlagers" bezeichnet, ein Programm bringen, das zu zwei Dritteln aus Roy-Black-Klassikern und einem Drittel (am Ende) aus Weihnachtsliedern besteht. "Wir wollten bewusst kein reines Weihnachtskonzert", sagt Dominik Fuchs von der Rehauer Stadtverwaltung, der das um 20 Uhr beginnende Konzert organisiert hat. "Weihnachtskonzerte gibt es zu dieser Jahreszeit ja überall", sagt Bürgermeister Michael Abraham. "Das Konzert entlässt die Besucher in Richtung Weihnachten", ergänzt Fuchs.

Am 25. Januar wäre Roy Black 75 Jahre alt geworden, verstarb aber bereits 1991 unter bislang ungeklärten Umständen. Die Stadt hat sich dafür entschieden, das Konzert dennoch schon jetzt und nicht terminlich näher am Geburtsdatum zu veranstalten. "Es soll eine Hommage sein an einen Star, der eine enge Verbindung zu Rehau hatte", sagt Michael Abraham.

300 Menschen passen in etwa in die Apostelkirche. Ihnen verspricht Kay Dörfel eine Show, die sich musikalisch ganz nah ans Vorbild schmiegt und Roy Black ein ehrendes Denkmal setzen will. Dörfel will nicht einfach nachsingen, schon gar nicht parodieren, er will die Musik Blacks zum Leben erwecken und den treuen Fans etwas bieten, das sie nach dem frühen Tod des Sängers nicht mehr erleben können.

Autor

Bilder