Rehau
Rehauerinnen fordern mehr Krippenplätze
127 Damen haben sich an einer Umfrage der Frauen Union beteiligt. Sie äußerten sich dazu, was in der Kommune fehlt und was bereits gut ist.

Rehau - Die Rehauer Frauen Union hat sich mithilfe einer Umfrage erkundigt, wie sich die Rehauerinnen ihre Stadt vorstellen, welche Wünsche sie haben, wo sie Anlass sehen zu Kritik oder auch Lob. Das funktionierte über ein Online-Formular, das im dafür festgelegten Zeitraum von Juni bis August 127 Teilnehmerinnen ausfüllten. So wollten die CSU-Frauen den Bürgerinnen die Möglichkeit geben, ihre Stadt selbst mitzugestalten.
Die Ergebnisse der Auswertung stellten Tanja Maschewski, Vorsitzende der Frauen Union (FU) Rehau, und ihre Stellvertreterin Veronique Rudlof jüngst im "El Gusto" am Maxplatz vor. Bei vollem Haus seien die einzelnen Punkte in Form von Diagrammen auf Leinwand zu sehen gewesen, teilt die FU-Vorsitzende mit. Dr. Dorothee Strunz, CSU-Stadträtin und Lamilux-Geschäftsführerin, kommentierte die Ergebnisse und sprach über das Thema "Die Frau in der Politik". Im Anschluss äußerte sich Bürgermeister Michael Abraham (CSU) über die Entwicklung Rehaus und führte mit den Frauen eine "interessante, konstruktive Diskussion", wie Maschewski in ihrer Mitteilung zur Veranstaltung schreibt.
Im vergangenen Jahr hat sie die Frauen-Union übernommen. "Wir wollten ein neues Thema finden, wie wir weitermachen können", erklärt sie auf Nachfrage. Also sei die Idee aufgekommen, eine Umfrage zu starten. Dass gleich so viele Frauen bei der ersten Aktion dieser Art in Rehau mitmachen würden, damit habe sie nicht gerechnet. Größtenteils seien sehr konstruktive Vorschläge dabei herausgekommen, berichtet Maschewski. "Einzig ein Outlet Center, wie gewünscht, ist für eine Stadt wie Rehau natürlich nicht realistisch." In der Umfrage hatten die Frauen Gelegenheit, zu verschiedenen Themenbereichen anzugeben, was ihnen in Rehau bereits gefällt, und was noch fehlt:
Familienfreundlichkeit: Hier gefallen den Damen etwa die gut bestückte Bücherei, das schöne Schwimmbad sowie Vereine, Schulen und andere Einrichtungen. Ihnen fehlen jedoch Krippenplätze für Kinder, die jünger sind als ein Jahr. Ebenso mangle es unter anderem an Spielplätzen in den Siedlungen, an einer Postfiliale in der Stadtmitte, an Zebrastreifen vor Schulen und Kindertagesstätten sowie an einem Treffpunkt für Jugendliche. Letzteren Punkt möchte Tanja Maschewski so nicht gelten lassen: Das Programm des Jugendtreffs werde derzeit ausgeweitet. Auch eine Internetpräsenz sei dafür im Aufbau.
Bildungs- und Betreuungsangebot: Positiv haben viele Teilnehmerinnen erwähnt, dass Rehau ein gutes Bildungspaket und gute Betreuungsangebote für Kinder bereithalte. Auch die Tatsache, dass es drei Seniorenheime in der Stadt gibt, fand lobende Erwähnung. Allerdings seien die Betreuungszeiten zu unflexibel und es gebe zu wenige Nachmittagsbetreuungs- sowie Krippenplätze. In der Stadt fehle außerdem ein Gymnasium.
Kultur- und Freizeitangebote: In diesem Bereich finden das Mehrgenerationenhaus, das Vereinsleben und die vielen Feste im Sommer Anklang. Kritik gibt es etwa an den als zu kurz empfundenen Öffnungszeiten des Freibads. Die Beförderung von Senioren von den Stadtteilen in die Innenstadt sei ebenso verbesserungswürdig wie das Ankündigen von Veranstaltungen. Es fehle eine Gymnastiksportgruppe für Frauen am Abend.
Medizinische Angebote: Hier fällt den Damen positiv auf, dass es ein Geburtshaus und eine Kinderarztpraxis in Rehau gibt. Als großer Wunsch vieler Frauen stellte sich jedoch eine Frauenarztpraxis heraus.
Einzelhandel: Für das tägliche Leben sei in Rehau alles vorhanden, finden die Frauen - es gibt sogar einen Baumarkt und einen Bauernmarkt mit regionalen Produkten. Allerdings wünschen sich die Teilnehmerinnen der Umfrage größere Bekleidungsgeschäfte und überhaupt Läden mit mehr Auswahl.
Verkehr: Hier gefallen der Rufbus und das "Mitfahrbänkla". Kritik gab es etwa an den Busverbindungen, an der Barrierefreiheit und am mancherorts vorherrschenden Straßenzustand. Außerdem solle die Polizei im Innenstadtbereich mehr kontrollieren.
Sonstiges: Großes Lob findet bei den Teilnehmerinnen der Umfrage die saubere und ordentliche Stadt. Positiv sei auch, dass es in Rehau keine Anonymität gebe - jeder kenne jeden. Allerdings müsse man den Innenstadtbereich wiederbeleben und den Maxplatz verkehrsberuhigen. Es fehle zudem eine Kneipe, in der man sich am Abend treffen könne. Auch Tanzmöglichkeiten seien nicht vorhanden. Wünschenswert sei eine Tourist-Information mit Café und Kiosk am Bahnhof. Manche Dame fände einen Friedwald, wie es ihn bereits in Naila gibt, gut. Auch seien in der Stadtmitte kleine Wohnungen Mangelware. Auch das Thema Integration hatten die teilnehmenden Frauen auf der Agenda: Ein "intensives Miteinander" ist ihnen wichtig. Wichtig sei hier etwa, Mitbewohner aus dem Ausland besser über die Mülltrennung aufzuklären. Darüber hinaus kam der Wunsch nach einer App auf, die eine Übersicht über die in Rehau stattfindenden Veranstaltungen bietet.
In ihrer nächsten Vorstandssitzung möchte sich die Frauen Union mit Bürgermeister Michael Abraham und mit Vertretern der örtlichen CSU zusammensetzen, um zu besprechen, welche Verbesserungen in Rehau möglich wären. Die Unionsfrauen selbst wollen sich mit einem Projekt beteiligen. Ideen gibt es bereits: So steht etwa im Raum, einen mobilen Wasserspielplatz auf dem Maxplatz aufzubauen. Außerdem erwägen die Damen, im Netz eine Gruppe zu gründen, in der Veranstaltungen besser publik gemacht werden könnten. Auch ein monatlich stattfindender Frauentreffpunkt gehört zu den möglichen Maßnahmen.
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Alle Ergebnisse im Netz unter:
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Veröffentlicht am:
02. 12. 2019
18:28 Uhr