Vor allem Mädchen würden selten Spaß an Technik und Naturwissenschaften entdecken. "Nur zwei Prozent der Mädchen in Deutschland können sich vorstellen, ein Mint-Studium zu ergreifen", sagt Strunz. "Das ist besorgniserregend und schade."
Leider hätten sich auch für den ersten Kurs von "RoboKids" keine Mädchen angemeldet, erklärt Anke Feselmayer, Referentin der Geschäftsleitung bei Lamilux. "Das lag jedoch an Zufällen." Im zweiten Durchgang an der Realschule seien auch Schülerinnen mit von der Partie.
Die Verantwortlichen wünschen sich, dass die Mädchen mit genauso großem Eifer dabei sein werden wie die Jungs. "Sie sind immer drangeblieben, auch wenn etwas erst mal nicht geklappt hat", erzählt Fabian Rogler. Aber gerade darum gehe es beim Programmieren: Ausprobieren, Fehler machen, Nachdenken, Nachfragen, noch mal ausprobieren und dann besser machen.
Auch Schulleiter Rüdiger Lang freut sich über die Begeisterung, mit der seine Sprösslinge bei der Sache waren: "Man musste die Schüler in ihrem Tatendrang regelrecht bremsen." Während des Kurses habe kein Einziger von ihnen eine Robotik-Stunde versäumt.
Guter Grund zur Hoffnung besteht also, dass die Kinder auch nach Projekt-Ende am Ball bleiben. "Mit diesem Hintergedanken haben wir uns auch für den Bausatz von Lego entschieden", erklärt Dorothee Strunz. Zum einen sei er pädagogisch gut gemacht, zum anderen fänden interessierte Schüler zu dem Bausatz viele Angebote im Internet, um selbstständig weiter tüfteln zu können.
Und nicht nur die Kinder lernen etwas bei dem Projekt, auch für die Azubis ist es eine Art Weiterbildung. "Für sie ist es eine tolle Chance, Erfahrung zu sammeln im Hinblick auf Wissensvermittlung", erklärt Linda Hohenberger, Ausbildungsleiterin von Lamilux. Als Tutoren könnten sie ihre sozialen Kompetenzen trainieren. Ein Konzept namens "Education for Excellence", auf das das Unternehmen seit 2010 setzt und wofür es auch den Deutschen Bildungspreis erhielt.