Selb AWS investieren auch 2021 kräftig

Herbert Scharf

Die Abwasserbetriebe geben im kommenden Jahr allein 1,3 Millionen Euro für Kanäle aus. Infrastruktur gibt es nicht umsonst, sagt Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch.

 
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Selb - Ist das laufende Jahr schon geprägt von Investitionen, gehen die Abwasserbetriebe Selb (AWS) auch im kommenden Jahr einige große Aufgaben an. In der Sitzung des Werkausschusses erläutert Werkleiter Klaus Burkhardt den Investitionsplan für 2021. Danach sind 1,3 Millionen Euro für Kanalbaumaßnahmen, 40 000 Euro für Hausanschlüsse, 95 000 Euro für die Kläranlagen und 15 000 Euro für die Betriebs- und Geschäftsausstattung eingeplant.

Für die Kanalbaumaßnahmen am Marienplatz fiel der Löwenanteil bereits in diesem Jahr an. Im kommenden Jahr sind dafür 210 000 Euro eingeplant. Der zweite Bauabschnitt in der Christoph-Krautheim-Straße kostet 175 000 Euro. Am Goetheplatz und in der Bahnhofstraße wird die vorhandene Kanalisation für Mischwasser um 119 Meter verlängert. Die Kosten betragen 150 000 Euro.

Auch im Bereich des Erlenweges wird die Kanalisation saniert. Hier ist Regen- und Schmutzwasser getrennt, die Kosten belaufen sich auf 410 000 Euro. Fertiggestellt werden soll auch die Überarbeitung des Sammlers in Erkersreuth, wofür 55 000 Euro vorgesehen sind. Das, so Burkhardt, könne man mit einer Operation am offenen Herzen vergleichen. Deshalb habe man ein Planungsbüro mit an Bord genommen.

Die Fertigstellung des Kanals in der Gutenbergstraße wird im kommenden Jahr mit 250 000 Euro zu Buche schlagen. Für die Kanalbaumaßnahmen in Höhe von 1,3 Millionen Euro rechne man mit einer Bezuschussung von mindestens 50 Prozent, freute sich Burkhardt. 40 000 Euro sind auch im kommenden Jahr für die Erneuerung von Hausanschlüssen eingeplant.

Auf 2021 verschoben wurde die Anbindung der Kläranlagen an das digitale Netzwerk der ESM. Dafür sind 45 000 Euro vorgesehen. Insgesamt rechne man mit 95 000 Euro Kosten für die Kläranlage. Für alle Maßnahmen zusammen rechnet Burkhardt mit einem Investitionsvolumen von rund 1,45 Millionen Euro.

Positiv schlagen sich im Wirtschaftsplan 2021 die für den 1. Januar 2021 beschlossenen Gebührenanpassungen nieder. So erhöht sich die Gebühr für Schmutzwasser von 2,19 auf 2,29 Euro pro Kubikmeter. Die Zählergebühr steigt von 48 auf 72 Euro. Damit sollten sich die Einnahmen um 190 000 auf 3,07 Millionen Euro erhöhen, wobei man bei der Berechnung eine leicht rückläufige Wassermenge berücksichtigt habe.

Die AWS rechne mit einer Erhöhung der Gesamterlöse um 150 000 auf 3,75 Millionen Euro. Allerdings erhöhten sich auch die Materialkosten wegen größerer Reparaturaufwendungen. So müssten in Spielberg und in der Kläranlage Pumpen ausgetauscht werden. Auch die Kosten der Klärschlammentsorgung werden steigen, sagte Burkhardt voraus. Alles in allem werde sich das Finanzergebnis um 10 000 auf 60 000 Euro verringern.

Die Mitglieder des Werkausschusses stimmten einer Darlehensaufnahme von 1,1 Millionen Euro für das kommende Jahr zu.

Außerdem gab der Werksleiter einen Ausblick auf die Investitionen der weiteren Jahre bis 2025. Ab 2022 rechne man im Durchschnitt mit Investitionen von 1,2 Millionen Euro, sagte er. Schwerpunkt werde auch in den kommenden Jahren die Erneuerung der Kanäle sein. So seien 2022 Projekte in der Marienstraße und der Hanns-Braun-Straße vorgesehen. Die Darlehensaufnahmen werden sich jährlich bei rund einer Million Euro einpendeln.

Bei Investitionen von 10,1 Millionen Euro in den fünf Jahren rechne man mit einer Verschuldung von 11,3 Millionen Euro. Der Werkausschuss stimmte der Kreditaufnahme zu. Ein Kassenkredit kann bis zu 600 000 Euro aufgenommen werden.

Im Stellenplan ist die Zahl der Mitarbeiter auf 13 gewachsen. Stadtentwicklung, sagte der Oberbürgermeister, sei nicht zum Nulltarif zu haben. Im Gespräch sei die AWS nach dem Auslaufen der Verträge auch wieder mit der Stadt Marktleuthen, bestätigte Burkhardt abschließend auf eine Anfrage von Stadtrat Erwin Benker (Freie Wähler Selb). Herbert Scharf

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