Energisch widersprach Friedrich der Ansicht einiger Brüsseler Politiker, dass es an den Landesgrenzen keine Polizei mehr geben solle. Jeder Staat habe für seine und die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen. Deshalb stehe er auch zu einer Überwachung im grenznahen Gebiet. Grenzüberschreitende Kriminalität und Drogen seien nach wie vor Probleme und müssten bekämpft werden, unterstrich Friedrich. Deshalb würden auch die "Hofer Gespräche" mit Tschechien und künftig auch mit Polen fortgesetzt. Da die Grundstoffe für Crystal Speed aus Polen kämen, werde man hier trinational vorgehen. Aus diesem Grund werde auch der polnische Innenminister im nächsten Jahr nach Selb oder Marktredwitz kommen.
Lutz Leide von der BIMA freute sich, dass die Gesellschaft derzeit für den Bund Bauprojekte im Wert von rund einer Milliarde Euro betreue. Mit der Rücknahme vieler Bundeswehr-Gebäude habe man einiges zu tun. Da er das Versprechen, dass noch heuer die Kräne auf der Baustelle stehen werden, nun doch nicht einhalten konnte, überreichte er dem Innenminister als "Entschädigung" einen Spielzeug-Kran.
Mit "Willkommen daheim" begrüßte der Selber Oberbürgermeister die Vertreter der Bundespolizei. Er sprach von einem großen Tag für die Stadt Selb, auch wenn es bis zum Einzug noch etwas dauern werde. "Für die Stadt Selb ist das ein Weihnachtsgeschenk und ein Schritt nach vorne." Kreil freute sich, dass auch in der früheren Unterkunft wieder Leben eingezogen sei.
Marcus Bauer von der Firma Klappan bezifferte die Baukosten auf 6,5 Millionen Euro. Auch 80 Stellplätze seien eingeplant. Mit der Fertigstellung sei bis Herbst 2014 zu rechnen. Auch Firmen in der Region sollten über einen Generalunternehmer davon profitieren. Sein Dank galt zudem der Sparkasse Hochfranken, die mit im Boot sitze.
Für die Stadt Selb ist das ein Weihnachtsgeschenk und ein Schritt nach vorne. Oberbürgermeister Wolfgang Kreil
OB mit Taschenmesser
Schmunzelnd berichtete der Selber Oberbürgermeister Wolfgang Kreil von einem der vielen Besuche im Bundestag zu Vorbesprechungen wegen des Polizeiprojekts. Bei der Kontrolle am Eingang habe er sein Taschenmesser, das er oft bei sich trage, umgehend abgeben müssen. Die Polizeibeamten hätten es aber für ihn aufbewahrt, und beim Verlassen habe er es wieder bekommen, erzählte er am Samstag.