Zimmermann hat deshalb das Gärtnerehepaar in die Pflicht genommen, sich weiter um den Weinberg im Stiftland zu kümmern. "Drei Schnitte sind notwendig pro Jahr", berichtet der Fachmann, der ehrlich zugibt, noch nie einen ganzen Weinberg betreut zu haben. Umso mehr freut sich das Selber Ehepaar auf die neue Herausforderung beim Sibyllenbad. Ein erster Blick auf die jungen, prächtig angewachsenen Pflänzchen zeigt, dass der Gärtnermeister in den Anfängen bereits alles richtig gemacht hat. Zimmermann hat dem Fachmann bei der Auswahl freie Hand gelassen. Lampert entschied sich für robuste Arten, die für die Oberpfalz bestens geeignet sind und die auch raue Winter überstehen können. Darunter sind neue Züchtungen ebenso wie alte Sorten. Zum Naschen gibt es im nächsten Jahr als rote Trauben "Muskat New York", "Einset Seedless", "Nero" und "Erdbeertraube". Bei den weißen Sorten hat sich Lampert für "Phönix", "Unio", "Gelber Augusteller" und "Pusztatraube" entschieden. Als rot- und gelbfrüchtige Traube wächst zudem die Sorte "Bellarosso".
Alle Beteiligten sind sich einig, dass das Sibyllenbad damit bald eine besondere und weit über die Region hinaus einzigartige Attraktion haben wird. Denn die nächsten großen Weinanbaugebiete befinden sich - abgesehen von der Region Regensburg, wo der "Baierwein" reift - erst wieder westlich von Bamberg und bei Bad Windsheim, wo Alois Zimmermann bereits einen Weinberg unterhält.
Nun dürfen sich die Besucher des Sibyllenbades einerseits aufs Naschen freuen und andererseits gespannt sein, ob es nicht doch eines Tages einen erlesenen "Sibyllenbader" geben wird. Die ausgewählten Weintrauben sind nämlich nicht nur ausgesprochen schmackhaft. Aus allen Beeren ließe sich auch wunderbarer Wein machen.