Selb Eröffnungsfeier zum Fahrplanwechsel

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Gesperrt ist zurzeit die Ortseinfahrt nach Wildenau. Hier entsteht die Bahnüberführung für die Strecke nach Asch. Rund 97 500 Euro beträgt der Anteil der Stadt Selb. Foto: Andreas Godawa

Am 13. Dezember sollen die ersten Züge zwischen Selb-Plößberg und Asch fahren. Die Reaktivierung kostet die Stadt knapp 100 000 Euro, sagt Oberbürgermeister Pötzsch.

 
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Selb - Noch etwa zweieinhalb Monate wird es dauern, bis wieder Züge zwischen Selb-Plößberg und As (Asch) fahren sollen. Damit findet eine jahrelange Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und Gegnern der Reaktivierung der Bahnlinie ein Ende. Wie Bürgermeister Ulrich Pötzsch erläutert, sind für den Dezember zwei Eröffnungsfeiern geplant, die einige Tage auseinanderliegen werden.

Laut Pötzsch müssen die Details noch besprochen werden. Nur so viel: Es wird einen offiziellen Festakt mit den Vertretern der beteiligten Ministerien, der Bahn und geladenen Gästen geben sowie - zeitlich etwas versetzt - eine Feier für die Bürgerinnen und Bürger, die dann gleich die Züge ausprobieren können.

Genaue Termine gebe es noch nicht, allerdings soll die Bahnlinie, wie mehrfach angekündigt, zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember in Betrieb gehen. Pötzsch ist sich sicher: "Ab Mitte Dezember fahren die Züge."

In diesem Zusammenhang will Pötzsch aber eine Zahl relativieren, nämlich die Kosten, die auf die Stadt im Rahmen der Reaktivierung der Bahnlinie zukommen. Die Regierung von Oberfranken hatte den Eigenanteil der Stadt Ende vergangener Woche mit rund 385 000 Euro angegeben. "Aus Sicht der Regierung stimmt das auch. Allerdings wird dabei vernachlässigt, dass die Stadt eine weitere Zuwendung von der DB Netz AG bekommt", erläutert Pötzsch. Auf die Stadt kommen nach Aussage des Oberbürgermeisters nur rund 97 500 Euro zu.

Laut Pötzsch muss die Stadt den Bau der Bahnüberführung bei Wildenau bezahlen. Die Gesamtkosten schätzen die Experten auf rund 1,03 Millionen Euro. Davon übernimmt die DB Netz einen Kostenanteil von 426 800 Euro nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz sowie einen Vorteilsausgleich von 290 770 Euro, zusammen also 717 570 Euro. "Die 290 770 Euro hat die Regierung in ihrer Rechnung nicht berücksichtigt", sagt Pötzsch. Die Summe steht der Stadt per Gesetz zu und ergibt sich aus der Tatsache, dass die Bahn in den kommenden Jahren mit geringeren Unterhaltskosten für die Bahnüberführung rechnen kann.

Somit ergibt sich für die Brücke ein Kostenanteil der Stadt von 312 430 Euro, auf den die Regierung eine Förderung von 215 000 Euro gibt. Unter dem Strich bleiben für Selb also 97 430 Euro übrig. "Mehr muss die Stadt Selb für die ganze Reaktivierung der Bahnlinie nicht bezahlen", freut sich Pötzsch.

Damit liege der Anteil der Stadt Selb anteilsmäßig nahe bei den Summen, die andere Gebietskörperschaften für die Wiederinbetriebnahme bezahlen. Im Februar hatten die Landkreise Hof und Wunsiedel sowie die Städte Hof, Rehau und Schönwald einen Vertrag unterschrieben, mit dem die einzelnen Beiträge festgeschrieben sind. So zahlt der Landkreis Wunsiedel 250 000 Euro, der Landkreis Hof 200 000 Euro, die Stadt Hof ebenfalls 200 000 Euro, die Stadt Rehau 80 000 Euro und die Stadt Schönwald 30 000 Euro.

Daran, dass die ersten Züge Mitte Dezember fahren, hat Pötzsch keinen Zweifel: Die Arbeiten auf deutscher Seite lägen im Zeitplan, auf tschechischer Seite seien sie bereits abgeschlossen.

Ab Mitte Dezember fahren die Züge.

Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch

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