Selb Gipsy hilft Kindern und Eltern

Martina Groh-Schad und Robert Mück bringen ein neues Kinderbuch mit ernstem Hintergrund heraus. Im Mittelpunkt stehen die Hündin Gipsy und ein böser Mann.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Selb - Die vier Jahre alte Gipsy ist eine fröhliche Jack-Russell-Dame mit Charakter. Aber eines Tages, während sie beim Einkaufen vor dem Geschäft auf ihr Frauchen wartet, will sie ein Bösewicht einfach mitnehmen. Was soll sie tun? Mit dieser Geschichte nähert sich die Schriftstellerin Martina Groh-Schad einem ernsten Thema: Kindesentführung. Mit ihrem neuen Buch "Mit Fremden gehen wir nicht mit!", das in der vergangenen Woche im Rehauer Burg-Verlag erschienen ist, will sie Kinder stark machen, Eltern sensibilisieren und vor allem Tipps geben, wie sich Familien richtig verhalten, um Entführern keine Chance zu geben.

Im Buchhandel

Das Buch "Mit Fremden gehen wir nicht mit" für Kinder im Alter von vier bis acht Jahren ist im Burg-Verlag Rehau unter der ISBN-Nummer 978-3-944370-74-3 im Buchhandel sowie im E-Center Egert zum Preis von 12,95 Euro erhältlich. Kindergärten, Schulen und Vereine, die Martina Groh-Schad, Robert Mück und Gipsy einladen möchten, können über die E-Mail-Adressen

martina.groh-schad@sternenfabrik.de und robert.mueck@gmail.com

Kontakt aufnehmen.

Dabei hatte die 42 Jahre alte gebürtige Selberin starke Unterstützung. Der Selber Fotograf und Gründer der Gruppe "Selb fotografiert", Robert Mück, mit dem die Autorin schon seit Jahren befreundet ist, steuerte die Bilder bei. Ebenfalls mit ihm Boot war Mücks 13 Jahre alte Tochter Juliana und natürlich die Hündin Gipsy.

Und die Selberin, selbst Mutter zweier zwei und vier Jahre alter Söhne, hat noch weitere gewichtige Unterstützung bekommen: nämlich vom Polizeipräsidium Oberfranken und zwei weiteren Darstellern, die auch im Buch auftauchen. Die Polizeihauptmeisterin Katrin Henkel spielt in dem sehr schön bebilderten Buch sich selbst, ebenso Alexander Egert, Inhaber des E-Centers. Und den Bösewicht gibt der eigentlich gar nicht so böse schauende Martin Menzel.

"Wir hatten uns gleich zu Beginn überlegt, dass wir die Geschichte bebildern wollen", erzählt Groh-Schad über die Anfänge des Projektes im April 2017. Zeichnungen oder gemalte Bilder allerdings waren ihr zu unrealistisch, nicht nahe genug an der Wirklichkeit. Gleichzeitig sollte das Buch keine Angst machen oder gar Panik schüren. Und so kamen sie und Robert Mück auf die Idee, die Geschichte der verhinderten Entführung auf die "tierische Ebene" zu übertragen. Ein Dreh, der es jetzt Eltern erlaubt, das Buch gemeinsam mit ihren Kindern zu lesen, ohne die Gefahr zu übertreiben.

Für ihre Story holte sich Martina Groh-Schad praktische Tipps von der Polizei, die sie ganz ohne erhobenen Zeigefinger, sondern sehr kindgerecht und verständlich eingewoben hat. Über diese fachliche Unterstützung und die Hilfe habe sie sich sehr gefreut. "Und ein Hund als Hauptperson spricht Kinder sicher an. So können sie die Gefahr erkennen, ohne verängstigt zu werden", erklärt die Schriftstellerin.

"Mit Fremden gehen wir nicht mit" ist übrigens bereits ihr viertes Buch. Nach dem Abitur in Selb führte ihr Weg sie nach Hof, Regensburg, München und Berlin. Nach einem Studium der Politik- und der Rechtswissenschaften und der Pädagogik lebt Martin Groh-Schad seit 2010 mit ihrem Mann und den beiden Söhnen in Regensburg. "Die Verbindung nach Selb ist aber nie abgerissen", lacht sie. Und im Moment versucht sie, ihren Mann davon zu überzeugen, wieder nach Selb zu ziehen.

Neben der Geschichte sind es natürlich die Fotos von Robert Mück, die das Interesse der kleinen und großen Leser wecken. Verteilt über mehrere Wochen war der versierte Fotograf mit allen Darstellern unterwegs, um die Story in Szene zu setzen. "Am meisten Aufsehen hat es gegeben, als Bösewicht Martin Menzel vor dem E-Center von Katrin Henkel verhaftet worden ist", erinnert er sich. "Auf dem Parkplatz war ein ganz schöner Auflauf."

Am Schluss wird natürlich alles gut: Gipsy kommt zurück zu ihrem Frauchen, der Übeltäter muss ins Gefängnis - und die Leserinnen und Leser haben etwas gelernt. Dieser Lerneffekt wird noch vertieft durch ein erklärendes Nachwort von Hans Ferstl, dem Leiter des Institutes für soziales Lernen und Gewaltprävention in Regensburg. Mit dem Buch selbst wollen es Groh-Schad und Mück aber nicht bewenden lassen. "Wir wollen jetzt auch in Schulen Vorträge zu diesem Thema halten." Und dabei darf natürlich eine nicht fehlen: die flotte Hündin Gipsy.

Autor

Bilder