Sicher ist aber schon jetzt, dass die Fläche des Parkplatzes nicht versiegelt wird. Wie Saar erläuterte, soll die Oberfläche wasserdurchlässig sein. Das Regenwasser wird im Unterbau gefiltert und dann über eine Flächendrainage in einem separaten Kanal in den Selbbach eingeleitet. Da das Oberflächenwasser somit nicht wie bisher in die Kläranlage fließt, wird diese entlastet. Dies entspreche auch dem Abwassertrennsystem in Selb, bei dem Schmutz- und Regenwasser getrennt voneinander abgeführt werden.
Außerordentlich erfreut zeigte sich Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch über das Treffen. Es sei sinnvoll, dass alle an einem Tisch säßen, die an der Outlet-Entwicklung beteiligt seien. Immerhin gehe es um die Frage, wie sich das innerstädtische Projekt bestmöglich umsetzen lasse. Gut sei es auch, dass der BN sich einbringe, vor allem, weil die Themen Natur- und Artenschutz immer wichtiger würden. Pötsch dankte auch dem Ehepaar Lampert, das mit dem Gestaltungsvorschlag seinen Sachverstand einbringe.
Laut Pötzsch sind sich alle Teilnehmer der Diskussion darüber einig, dass das Outlet-Projekt wichtig und gut für Selb und die Region ist. Angesichts der innerstädtischen Lage soll es aber auch in Sachen Umweltschutz eine Besonderheit sein. Gerade in Hinblick auf Renaturierung und neue Konzepte könne man einen Parkplatz mit Qualität entwickeln. "Wir müssen nun abwägen: Was ist wünschenswert und was ist umsetzbar." Dem Investor dankte Pötzsch für seine Flexibilität und die Bereitschaft, die Anregungen aufzunehmen. "Ich bin begeistert, dass wir einen möglichen Weg gefunden haben", sagte Pötzsch. "Wir wollen etwas schaffen, das für alle einen Mehrwert bringt."
Robert Lampert und Fred Terporten-Löhner waren sich einig, dass man gemeinsam ein ökologisches Vorzeigeprojekt schaffen könne. Ein Parkplatz in einer Stadt müsse noch ökologischer sein als einer auf der grünen Wiese, "denn es leben Menschen drumherum", sagte der BN-Kreisvorsitzende. Auch er dankte dem Oberbürgermeister und Patrick Müller für das Treffen. Dass ein Investor offen sei für Ideen des Naturschutzes, sei nicht selbstverständlich. "Wir sind keine Betonköpfe", sagte Terporten-Löhner. Ziel sei es, mehr Grün in die Stadt zu tragen und Ökonomie und Ökologie zu verbinden.
Für den zweiten Bauabschnitt des Outlet-Centers läuft zurzeit noch das Bauleitplanverfahren. Sobald das abgeschlossen ist, kann Patrick Müller den Bauantrag für den zweiten Bauabschnitt des Outlets einreichen - den Abriss der alten und den Bau der neuen Gebäude samt Parkplatz. Allerdings ist man noch auf der Suche nach einem Bauunternehmen.