Selb Lernend die Welt erkunden

Michael Meier
Das Förderprogramm Erasmus + ist ideal für alle Wissbegierigen und Weiterbildungswilligen, die Lernen und dabei auch noch die Welt kennenlernen möchten, informieren Michaela Hermannsdörfer (links) und Myonnie Bada-Albrecht. Foto; Michael Meier Quelle: Unbekannt

Erasmus + heißt ein Programm, das Fortbildung im Ausland ermöglicht. Die VHS Fichtelgebirge geht voran.

 
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Selb - "Für alle Wissbegierigen und Weiterbildungswilligen, die Lernen und dabei auch noch die Welt kennenlernen möchten, gibt es nur eine Antwort: Erasmus +." Das ist die feste Überzeugung von Michaela Hermannsdörfer, Fachbereichsleitung Beruf und Schulabschlüsse an der VHS Fichtelgebirge, und ihrer Kollegin Myonnie Bada-Albrecht. Im Rahmen eines Pressegespräches informierten sie für die Volkshochschule über die Rahmenbedingungen des Förderkonzeptes Erasmus +.

Seit 2014 gibt es Erasmus +. "Aus den einzelnen Bildungsprogrammen der Europäischen Union für die allgemeine Schulbildung, für Hochschul-, Berufs- und Erwachsenenbildung wurde damit ein gemeinsamer Rahmen geschaffen", erklärt Michaela Hermannsdörfer. Es vereine die ehemals einzeln laufenden Programme. "Die Volkshochschule Selb war von Anfang an dabei, mit dem Zusammenschluss zur VHS Fichtelgebirge profitiert der ganze Landkreis", sagt Michaela Hermannsdörfer. Das Programm hat im Wesentlichen zwei Bestandteile: die Förderung von Weiterbildung des Personals und die Unterstützung beim Aufbau europäischer Partnerschaften. In beiden Bereichen ist die VHS Fichtelgebirge aktiv.

Mit der Neuausrichtung ist - vor allem für Lehrkräfte und Personal - vieles leichter geworden. Der individuelle Antrag, den vor 2014 jeder Einzelne stellen musste, ist ersatzlos gestrichen. Heute beantragt die Einrichtung eine festgelegte Zahl von Weiterbildungen im Ausland für das eigene Personal. Mitarbeiter der VHS, egal ob angestellt oder als Honorarkraft tätig, können damit unbürokratisch und voll finanziert eine Weiterbildung ihrer Wahl besuchen. Für die VHS Fichtelgebirge wurden Mittel zur Unterstützung der eigenen Mitarbeiter bewilligt. Dafür stehen aktuell mehr als 25 Plätze zur Verfügung. Mögliche Weiterbildungen orientieren sich dabei am Bedarf des Bildungspersonals und an den Zielen, die die Volkshochschule langfristig mit dem Mobilitätsprojekt verfolgt. Ein geförderter Auslandsaufenthalt kann sowohl ein Fortbildungskurs, eine Hospitation und Praktika oder eine Lehrtätigkeit bei einem Partner sein.

Seit Oktober ist die VHS auch federführend für eine internationale Partnerschaft im Rahmen des Programms Erasmus + verantwortlich. Gemeinsam mit Einrichtungen der Erwachsenenbildung aus Finnland, Schweden, Spanien und der Türkei ist es das Ziel, die digitalen Kompetenzen insbesondere bei Lehrkräften zu fördern. "Geplant wurde das Projekt mit dem sperrigen Namen ,Developing digital tools for teachers‘ - kurz DDCT - bereits im Herbst 2019, zu einer Zeit, als noch niemand an Homeschooling und Corona-bedingte Schulschließungen dachte", sagt Michaela Hermannsdörfer. Sie kennt alle Partner persönlich und ist sich sicher, mit dem Projekt einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung digitaler Bildungsangebote zu leisten. Regelmäßige Projekttreffen - derzeit nur online - und Workshops für Lehrer unterstützen den Austausch, helfen, neue Ansätze in Methodik und Didaktik zu entwickeln und ermöglichen den Aufbau eines internationalen Lehrernetzwerkes. "Voneinander lernen und gemeinsam Neues zu entwickeln" ist das Leitmotiv des Projekts, das bis Dezember 2022 geplant ist.

Erasmus + ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa. Von 2014 bis 2020 wurde es mit insgesamt 14,7 Milliarden Euro ausgestattet. Es ermöglicht über vier Millionen Europäern, im Ausland zu studieren, sich weiterzubilden, Berufserfahrung zu sammeln oder Freiwilligenarbeit zu leisten. Auch im Haushaltsplan ab 2021 ist das Programm wieder vertreten - mit einer deutlichen Mittelaufstockung, insbesondere für den Bereich der allgemeinen Erwachsenenbildung.

Projektleiterin Myonnie Bada-Albrecht weist - auch aus eigener Erfahrung - darauf hin, dass eine Fortbildung im Ausland die praktischen Kompetenzen um die Komponente der internationalen Erfahrung erweitert. "Vor dem Hintergrund der sich wandelnden gesellschaftlichen Prozesse und im Angesicht bildungspolitischer Herausforderungen leistet die Aktion einen Beitrag zur Professionalisierung der Weiterbildung im personalen Bereich und im Sinn der Organisationsentwicklung".

Die beiden Projektbeauftragten wollen alle für die VHS Tätigen ermutigen, sich an sie zu wenden. Gerne geben sie Auskunft über Anmeldung, Förderungen und Zuschüsse. Dabei sind die unterschiedlichsten Personengruppen angesprochen: vom Verwaltungsmitarbeiter über die Programmplaner bis hin zu den freiberuflichen Dozenten und ehrenamtlichen Außenstellenmitarbeitern. Weitere Informationen zum Programm und zur Förderung erhalten Interessierte bei der VHS Fichtelgebirge: Michaela Hermannsdörfer, 09287/8005123, m.hermannsdoerfer@vhs-selb.de und Myonnie Bada-Albrecht, 09287/8005120, m.badaalbrecht@vhs-selb.de.

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