Selb Marienplatz kommt AWS teurer als geplant

Die Abwasserbetriebe Selb müssen rund 250.000 Euro mehr investieren. Für den Kanal sind Sonderbauwerke nötig.

 
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Selb - Die Abwasserbetriebe Selb (AWS) haben das Geschäftsjahr 2019 abgeschlossen. Außerdem unterrichteten die Vertreter der ESM in der öffentlichen Sitzung über das aktuelle Wirtschaftsjahr 2020.

Andi Sprenger, technischer Leiter, führte dabei aus, dass der Umbau des Marienplatzes eine Vielzahl verschiedener Gewerke und Beteiligte betreffe. Federführend werde das Projekt allerdings von der Stadt Selb, der AWS und der ESM umgesetzt. Die Verantwortliche Baufirma sei die VSTR aus Rodewisch, die den Zuschlag bei der Ausschreibung erhalten hat. "Beim Marienplatz wird das vorhandene Kanalsystem durch eine Regenwasserkanalisation ergänzt, die vorhandene Bachverrohrung, die keine Funktion mehr erfüllt, wird zurückgebaut", erklärte der technische Leiter. Aufgrund der räumlichen Enge müssten bei der Erneuerung der Mischwasserkanalisation vorwiegend Sonderbauteile und Sonderformen für Schachtbauwerke und Rohre verwendet werden. Bei den Abwasserrohren werde als Sonderform ein sogenanntes Maulprofil mit Abmessungen von 2,5 Metern Breite und 1,5 Metern Höhe aus Stahlbeton verbaut werden.

Da bei diesen Dimensionen keine normalen Schachtbauwerke verwendet werden können, sind auch hier Sonderbauwerke notwendig, die ebenfalls speziell für diese Maßnahme angefertigt werden, heißt es in der Mitteilung.

Bei der Abwicklung des Investitionsprogrammes für das Jahr 2020 berichtete Andi Sprenger, dass sich aufgrund des Ausschreibungsergebnisses für die Kanalbaumaßnahme Marienplatz eine Kostenerhöhung um 250 000 auf 2,1 Million Euro ergebe. Außerplanmäßig solle im Jahr 2020 noch das Neubaugebiet an der Gutenbergstraße erschlossen werden. Hier erwarte die AWS Baukosten in Höhe von 350 000 Euro, sagte der technische Leiter.

Die Erschließung des Jahnsportplatzes mit kalkulierten Kosten in Höhe von 200 000 Euro dagegen werde zunächst verschoben. Insgesamt rechne die AWS für 2020 mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 3,01 Millionen Euro, sagte Andi Sprenger.

Über das Geschäftsjahr 2019 legte technischer Leiter Matthias Sörgel Rechenschaft ab.

Laut einer Mitteilung wurde das Investitionsbudget des Wirtschaftsplanes 2019 gegenüber der November-Sitzung 92 000 auf 1,558 Millionen Euro unterschritten. Ein Grund dafür war, dass bei der Erschließung des Neubaugebietes in der Hartmannstraße die Verlegung der geplanten Hausanschlüsse bis zur Grundstücksgrenze nicht zur Ausführung kamen.

Zum Jahresabschluss der Abwasserbetriebe Selb berichtete Matthias Sörgel, dass sich die Gesamterlöse gegenüber dem Vorjahr um 54 000 auf 3,751 Millionen Euro verbessert hätten. Bei den Betriebsaufwendungen für die Abwassereinrichtungen der Stadt Selb habe sich gegenüber 2018 ein leichter Rückgang ergeben, sodass sich das Jahresergebnis der AWS gegenüber dem Vorjahr um 20 000 auf 73 000 Euro verbessert, sagte Sörgel. Der Werkausschuss beschloss, den Jahresüberschuss 2019 auf neue Rechnung vorzutragen.

Dass sich die Corona-Krise auch auf die Abwasserbetrieb auswirken wird, machte Matthias Sörgel deutlich. Bei der Ergebnisvorschau für das laufende Wirtschaftsjahr sagte er, dass die AWS rückläufige Umsatzerlöse als Folge der Pandemie erwarte. Das hänge insbesondere mit der Textil- und Porzellanbranche zusammen. Aus diesem Grund rechne die AWS mit einem Rückgang der Umsatzerlöse aus Abwassergebühren um 60 000 auf 2,84 Millionen Euro. Bei Betriebsaufwendungen auf Vorjahreshöhe gehe die AWS aus heutiger Sicht dennoch davon aus, dass ein positives Jahresergebnis erzielt werden kann, sagte der kaufmännische Leiter.

Die Ausschussmitglieder nahmen den Bericht zustimmend zur Kenntnis. red

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