Selb Mit Musik, Tanz und Dialekt helfen

Uwe von Dorn

Beim Benefizkonzert des Lions-Hilfswerkes im Rosenthal-Theater begeistern nicht nur die Künstler. Es gibt auch Nachhilfe in Selber Mundart.

 
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Selb - "Mit Musik helfen" lautet seit Jahren das Motto der Konzerte des Lions Clubs "Selb an der Porzellanstraße" und seinem Hilfswerk. Und das Interesse an dem Benefizabend ist ungebrochen, wie sich jetzt im Rosenthal-Theater zeigte. Der amtierende Lions-Präsident Erik Hammermüller begrüßte die Besucher im fast voll besetzten Theater und leitete den musikalischen Abend ein.

Los ging es mit dem Auftritt der Tanzgarde des TV Kirchenlamitz, der für die Besucher ein Augenschmaus so kurz nach der Faschingszeit war. Werner Gebhardt begrüßte in Vertretung der erkrankten Moderatorin Beate Lenk ebenfalls die Besucher in charmanten Art durch den Benefizabend.

Von der Musikschule Selb trat der Gitarrist Tom Hapke auf und präsentierte dem Publikum "Choro" von Joao Pernambuco, einem der Begründer des brasilianischen Gitarren-Choro-Stils ist.

Danach folgte ein slawischer Tanz nach Antonin Dvorák, von Isabell Denzel und Helena Merz vierhändig am Flügel gespielt. Eine mitreißende und eindrucksvolle Jazz-Session präsentierten Robin Köstler, Tom Hapke und Isra Akboga auf ihren Gitarren.

An den Selber Dialekt wagte sich Lions-Mitglied Dr. Felipe Wolff-Fabris, der neben seiner Muttersprache Portugiesisch noch vier weitere Sprachen fließend spricht. In einem amüsanten Experiment brachte ihm Werner Gebhardt "unna Söll" näher und unterhielt sich mit ihm auf Selberisch. "Du houst voring an da Gardarob sua frouchad gschaut - woos war denn lous, Filipe?", fragte Gebhardt. "Ach Werner weißt du, wenn ihr Selber sprecht, ist es für einen Fremden nicht leicht, euch zu verstehen", antwortete Fabris. "Alsu suawos, mir
rian doch naou da Schrift - na ja, ich verstäih de schaa - unna Mutta-
spraouch is niat ganz sua leicht. Es hoist Muttaspraouch, waal da Vadda niat so vüll zan sogn haout."

Danach folgten "These Boots Are Made for Walking" von Lee Hazelwood, "Stand By Me" von B.E.King/Leiber/Stoller und "The Champions Fanfare" von Freddy Mercury, dargeboten von der Big Bang Brass Band Selb mit ihrer Sängerin Johanna Kopp. Die Lieder hatte Mathias Elser arrangiert, der auch die Leitung der Big Band hat.

Nach der Pause spielte das Trio Egrensis - Johannes Herold, Kinga Schröder und Susanne Scriba - das Klaviertrio in B-Dur von Antonin Dvorák. Ein weiteres Highlight folgte im Anschluss mit dem Showtanz der Tanzgruppe des TV Kirchenlamitznach der Musik aus "König der Löwen".

Werner Gebhardt versuchte dann nochmals, Dr. Fabris den Selber Dialekt zu übersetzten. So meinte Fabris: "Deine Muttersprache, Werner, ist wirklich nicht leicht zu verstehen - mir fällt auf, dass ihr Unterschiede macht, wenn ihr in benachbarte Ort fahrt: Ich sage: ,Ich fahre nach... - aber ihr?" Und Gebhardt antwortete: "Daou haoust ower fei scha gout aafbassd, va uns kinnt nuu die geografische Laach mit dazou. Mir foahrn af Houf und Echa eiche, af Bläisberch, Spülberch und Erkaschraath affe owa af Thöiastaoi, Wousigl und Rawatz üwe, af Weißaboch und amm Schwarznhoamma awa oiche."

Zum Abschluss des Benefizabends zeigte Travis Truitt mit "Much too young", "House on the Highway" und "Down on the Corner", dass man in der Porzellanstadt auch Country kann.

Es war ein kurzweiliger Abend, bei dem alle Mitwirkenden ohne Honorar auftraten und somit dem Lions Hilfswerk wieder die Möglichkeit gegeben haben, zu helfen - ganz nach dem Motto der Lions " We serve - Wir dienen".

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