Zur Landesvorsitzenden Natascha Kohnen schreibt der Ortsverein Selb: "Der Landtagswahlkampf wurde von Frau Kohnen gut und fair geführt. Insbesondere wegen der bundespolitischen ,Störfeuer’ war die Ausgangsbasis äußerst negativ und deshalb nicht mehr wiederherstellbar. Der SPD-Ortsverein Selb steht uneingeschränkt zur Landesvorsitzenden Natascha Kohnen und bestärkt sie in ihrem Amt. Eine personelle Veränderung wird ausdrücklich nicht gewünscht."
Der Ortsverein attestiert Natascha Kohnen, einen sehr engagierten und sachlichen Landtagswahlkampf geführt zu haben. "Wir finden sie glaubwürdig, intelligent und verlässlich und möchten mit ihr das verlorene Vertrauen der Wählerinnen und Wähler zurückgewinnen." Die Landesvorsitzende dürfe "nicht fallen gelassen" werden, so wie es mit dem vielversprechenden Martin Schulz auf bundespolitischer Ebene geschehen sei. Das gemeinsame und solidarische Prinzip sei ein grundsätzliches Profil der Partei, "das der Wähler an uns eigentlich sehr schätzt".
Natascha Kohnen habe gegen alle - gegen das bayerische Phänomen Freie Wähler, gegen die neue Propagandapartei AfD, gegen stark und klar positionierte Grüne und die mit Bayern verschmolzene CSU - kämpfen und darüber hinaus noch innerparteiliche Hürden überwinden müssen. "Natascha Kohnen hatte dadurch keine Chance, ihre sozialdemokratischen Kernziele (bezahlbarer Wohnraum durch staatliche Bauprogramme, Familienentlastung durch kostenlose Kitas, zukünftige Arbeitssicherung durch Ausbildungsgarantie und Mindestvergütung, eine Schulstandortgarantie auf dem Land, sichtbare Polizeipräsenz auch auf dem Land, schnelle Integration von Einwanderern, auch um die Arbeitsplatznöte der heimischen Wirtschaft zu lindern) zu platzieren und zu vertreten."
Wie es in dem Brief weiter heißt, fordert der Ortsverein eine Beibehaltung der landespolitischen Führung, aber eine personelle, bundespolitische Neuausrichtung. "Dies geht nur mit einem Rücktritt der SPD-Bundesvorsitzenden Andrea Nahles (ohne auszuschließen, dass andere Vorstandsmitglieder ebenfalls zurücktreten) und darüber hinaus mit einem Ausstieg aus der großen Koalition."
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