Selb Schönwalder Freibad öffnet am 4. Juli

Im Schönwalder Freibad "Grünauer Mühle" Foto: Archiv/Miedl

Die Stadt Schönwald folgt dem Beispiel anderer Kommunen und öffnet das Freibad Grünauermühle - mit entsprechenden Schutz- und Hygienevorschriften - trotz Corona-Pandemie.

 
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Schönwald - Das beschlossen die Stadträte am Donnerstagabend einstimmig. Demnach steht das Bad den Schönwaldern erstmals am 4. Juli zur Verfügung. In diesem Sommer wird es nach jetzigem Stand allerdings nur jeweils von 12 bis 18.30 Uhr geöffnet; Einlass-Stop ist um 18 Uhr.

Ebenfalls nach jetzigem Stand ist die Zahl der Badegäste auf eine Person je 20 Quadratmeter Fläche begrenzt; die genaue Anzahl legt die Verwaltung noch fest. Kinder unter 14 Jahren werden nur in Begleitung eines erwachsenen Betreuers eingelassen. Spielgeräte werden von den Mitarbeitern nicht ausgegeben, Umkleidekabinen und warme Duschen in geschlossenen Räumen stehen nicht zur Verfügung. Zudem muss im Bad regelmäßig desinfiziert werden, an jedem Abend erfolgt eine Grundreinigung. Dadurch und durch die Kontrollen der Vorgaben und am Eingang zum Bad ist in diesem Jahr mehr Personal erforderlich.

Corona habe eine ganz außergewöhnliche Situation geschaffen, sagte Michael Rehwagen, der Sprecher der SPD-Fraktion, und nannte die Entscheidung eine "schwierige G´schicht". Einerseits sei da die Kostensteigerung, die auf Schönwald zukomme. Jedoch: "Die Leute machen Urlaub daheim; die Sommerferien stehen bevor, und viele wollen oder können sich, etwa weil sie in Kurzarbeit sind, heuer keine Auslandsreise leisten." Deshalb tendiere er dazu, das Bad zu öffnen. Für den Mehrbedarf an Personal schlug er vor: "Suchen wir uns ein paar Ehrenamtliche, die sich gegen eine geringe Aufwandsentschädigung für das Freibad engagieren wollen."

"Vom Gefühl her" und aus wirtschaftlichen Gründen müsste man dieses Jahr eigentlich auf eine Öffnung verzichten, sagte auch die CSU-Sprecherin Ursula Tuscher zu Beginn ihrer Ausführungen. Es spreche aber auch einiges für eine Öffnung, zumal mit weiteren Lockerungen zu rechnen sei. "Den Badespaß werden sich die Leute nicht nehmen lassen", glaubt sie, mahnt jedoch: "Hohe Eigenverantwortung ist gefragt. Jeder muss sich auch selbst schützen. Wir lassen uns unsere Lebensfreude von Corona nicht nehmen."

Mit ihrem Votum widersetzten sich die Stadträte der Empfehlung von Verwaltung und Bürgermeister Klaus Jaschke, der eingangs eindringlich darauf hingewiesen hatte, dass in diesem Jahr "kein unbeschwertes Baden" möglich sein werde und dass auf die Kommune wegen der coronabedingten Auflagen erhebliche Mehrkosten zukommen würden. Das Defizit, das sonst 108 000 Euro im Jahr beträgt, werde diesmal voraussichtlich auf etwa 125 000 Euro anwachsen. Deshalb und wegen der vielen Einschränkungen für die Besucher, auf deren verantwortungsvolles Handeln die Stadt setzen muss, sagte Klaus Jaschke: "Es macht keinen Spaß. Wirklich." Kerstin Starke

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