Das Problem bei der Realschulhalle ist auch, dass bereits in der jüngeren Vergangenheit Wasser durch das Dach eingedrungen ist, was die Handballer der HSV Hochfranken bei Punktspielen bereits leidvoll erfahren haben. "Wie es aussieht, läuft es wohl auf eine Generalsanierung der gesamten Halle samt Boden, Dach und Kanalisation hinaus", fasst Rieß-Fähnrich zusammen.
Über die Kosten für die Reparatur und die Sanierung der beiden Hallen kann man im Landratsamt noch gar nichts sagen. Gleich am Montag nach dem Unwetter am 9. Juni seien die Mitarbeiter des Landratsamtes in den Hallen gewesen und hätten die Schäden begutachtet, sagt die Pressesprecherin. Dabei habe sich schnell herausgestellt, dass sich der Boden in der Gymnasiumshalle schon hebt. In der Realschulhalle hatte man gehofft, dass sich das Problem mit einer kurzfristigen Sperrung und einer Trocknung in den Griff bekommen lasse. Diese Hoffnung habe sich bei weiteren Begehungen zerschlagen.
Die Realschulhalle wird von sieben Vereinen genutzt, die WGG-Halle von acht Vereinen, zum Teil den gleichen. "Wir haben mit den Vereinen und auch der Stadt Selb schon Verbindung aufgenommen", sagt die Landratsamtssprecherin. Im Moment versuche man, gemeinsam Lösungen zu finden und den Vereinen andere Hallen in städtischem oder Landkreisbesitz anzubieten oder zu vermitteln.
Wie die Schulleiterin der Realschule Selb, Kerstin Janke, sagt, ist der Schulsport für das laufende Schuljahr noch gesichert. "Wir können jetzt im Sommer ja auf die Außenanlagen ausweichen." Auch die noch bis Donnerstag laufenden Abschlussprüfungen seien nicht gefährdet gewesen. Allerdings müsse man sich in den kommenden Wochen natürlich Gedanken machen, wie es im nächsten Schuljahr weitergehen soll. Eventuell müsse man zusammen mit dem Landkreis als Sachaufwandsträger prüfen, ob andere Hallen angemietet werden können. Vom Walter-Gropius-Gymnasium war am gestrigen Dienstag keine Stellungnahme zu bekommen.
Für Marcus Kropf, Abteilungsleiter bei der HSV Hochfranken, wirft das die Planungen erst einmal komplett durcheinander. Zwar habe man schon in einigen anderen Hallen Zeiten bekommen können, "aber es fehlen uns pro Woche noch elfeinhalb Stunden Trainingszeit". Zwar versuche man auch, in die Rehauer Halle auszuweichen, aber auch dort stehe ja nicht unbegrenzt Zeit zur Verfügung. In Selb gebe es außer der Realschulhalle keine andere Halle, die für die Saisonspiele zugelassen sei. "Und wir müssen bis zum 6. Juli unsere Planung für die neue Saison melden. Angesichts der Tatsache, dass jede Spielverlegung um die 30 Euro kostet, kann das bei acht Spielen am Wochenende ziemlich teuer werden. "Und wir wissen noch nicht, ob wir alle Heimspiele in Rehau unterkriegen." Auf jeden Fall treffen sich alle Mitglieder der HSV Hochfranken am Sonntagabend. "Schimpfen hilft jetzt auch nicht weiter, wir müssen nach Lösungen suchen."