Selb So viele Anschlüsse wie noch nie

Herbert Scharf
Der Marienplatz ist eine der Großbaustellen der Abwasserbetriebe Selb (AWS). Unter der Kreuzung, die zu einem Kreisverkehr umgebaut wird, verlaufen einige wichtige Ver- und Entsorgungsleitungen der Stadt. Foto: Florian Miedl

Bauboom in Selb: Noch nie wurden so viele Wasser- und Abwasseranschlüsse verlegt. 2,65 Millionen Euro investieren die AWS heuer in Kanäle und Leitungen.

 
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Selb - Bei den vielen Baustellen sind auch die Abwasserbetriebe Selb (AWS) stark beschäftigt. Bei der Sitzung des Werkausschusses - corona-bedingt diesmal im großen Sitzungssaal des Rathauses - legte AWS-Werkleiter Klaus Burkhardt den Stand der Dinge dar. Beim Komplettausbau der Christoph-Krautheim-Straße - einer Maßnahme im Zuge der Bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen - werden die Kanäle erneuert. Fast gleichzeitig habe man die Baustelle Marienplatz in Angriff genommen, die "Herzkammer" für die Versorgungsleitungen der Stadt. Hier werden nach seinen Worten besondere Kanalrohre mit speziellem Querschnitt verlegt. Auf der Baustelle stoße man auf viel Zement und Stahl. Es sei eine schwierige, aber interessante Baustelle, sagte Burkhardt.

In der Gutenbergstraße, dem neuen Baugebiet des Selbwerkes auf dem ehemaligen Bauhofgelände der Firma Buchka/Lindacker, habe man bereits 17 Hausanschlüsse verlegt, freut sich der Werksleiter in seinem einleitenden Bericht.

Für das laufende Jahr 2020 rechne man mit Investitionen von 2,65 Millionen Euro. Das seien 360 000 Euro weniger als geplant. Der Grund dafür sei, dass man die Kanalbaumaßnahmen am Marienplatz und die Erschließung der Gutenbergstraße in diesem Jahr nicht mehr fertig stellen könne. Selbstverständlich aber werde man weiterbauen, solange es die Witterung zulasse.

In der Christoph-Krautheim-Straße seien die Kanäle verlegt. Restbauarbeiten sollen im kommenden Jahr folgen. Die Pläne für die Überarbeitung des Sammlers in Erkersreuth werden derzeit noch in einem Architekturbüro ausgearbeitet.

Dass sich die Kosten in diesem Jahr im Vergleich zum Ansatz vermindern, liege daran, dass mehrere Maßnahmen heuer nicht mehr abgeschlossen und abgerechnet werden können. Auch 45 000 Euro für den Kauf eines neuen Kraftfahrzeugs schlagen laut Burkhardt erst im Jahr 2021 zu Buche.

Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch freute sich in diesem Zusammenhang, dass Selb heute schon in Form von Zuschüssen von den bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen im Jahr 2023 profitiere. Dazu komme, dass in diesem Jahr so viele Hausanschlüsse wie noch nie verlegt worden seien - eine Auswirkung des Baubooms. Dabei zeige sich auch, dass die Zusammenarbeit der Stadt mit den AWS und auch der Energieversorgung Selb-Marktredwitz (ESM) bestens funktioniere.

Zur Bilanz für das Jahr 2020 gehören vor allem Zahlen. So erwartet Burkhardt einen Anstieg der Abwassermenge und damit auch der Erlöse um 40 000 Euro auf 2,88 Millionen Euro. Der Gesamterlös sollte sich sogar um 30 000 auf 3,6 Millionen Euro erhöhen. Beim Jahresüberschuss rechne man mit 70 000 Euro (plus 10 000 Euro gegenüber der Planung). Die Darlehensaufnahme liege bei 2,2 Millionen Euro. Die Mitglieder des Werkausschusses nahmen die Berichte zustimmend zur Kenntnis.

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