"Wir sollten einen Konsens suchen", bat Klaus von Stetten, Fraktionssprecher der Aktiven Bürger. "Der Verein ist ein Aushängeschild und als Werbeträger zu wichtig." Keiner wolle dem Verein Böses, entgegnete Roland Graf und Wejmelka stellte seine Frage erneut, ob der Stadtrat auf der rechtssicheren Seite sei. "Auf der rechtssicheren Seite sind wir erst, wenn alle Maßnahmen abgeschlossen sind - und die sind seit Jahren vakant", machte die Hauptamtsleiterin deutlich und brachte die Sperrung der Kabinen ins Spiel.
Dass der Verein nicht alle Auflagen erfüllt habe, musste auch Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch einräumen. "Uns haben Informationen erreicht, dass es Probleme gibt, was die Beauftragung und Materiallieferung angeht", sagte er. Deswegen sei zur nächsten Stadtratssitzung am 27. November ein Vertreter des VER für eine Stellungnahme eingeladen. Die Verantwortlichen des VER wüssten, dass eine Frist gesetzt wurde und dass die Kabinen nicht genutzt werden dürften, bis die Arbeiten erledigt und abgenommen seien. "Aber weil wir nicht wissen, ob der Verein die Kabinen nutzt, haben wir einen Vereinsvertreter eingeladen, der uns Auskunft geben soll", sagte Pötzsch.
"Die Kabinen werden nach wie vor genutzt", schaltete sich Roland Schneider (Freie Wähler) ein. "Aushängeschild, oder nicht, die Stadt kann doch nicht immer dem Verein nachlaufen." Wenn es Probleme gebe, die Auflagen fristgerecht zu erfüllen, dann sei der Verein in der Pflicht, die Stadt zu unterrichten. Er bezweifelte, dass es der richtige Weg sei, den Vorsitzenden im Stadtrat über die Erfüllung der Auflagen sprechen zu lassen. "Das können wir gar nicht nachvollziehen. Der Verein nimmt uns doch nicht ernst", beschwerte sich Schneider. Die Verwaltung dagegen verfüge über Fachleute, die sich von der Umsetzung der Maßnahmen im Kabinentrakt überzeugen könnten.
Der Bitte von Walter Wejmelka, vor der nächsten Stadtratssitzung eine Ortsbegehung mit dem Bauamt anzuberaumen, entsprach Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch.
Beim VER Selb ist das Thema Brandschutz offenbar Vorstandssache. In der Geschäftsstelle konnte am Donnerstag niemand Auskunft geben. Die Frankenpost -Anfrage wurde an Vorsitzenden Jürgen Golly weitergeleitet. Doch der befindet sich zur Zeit im Urlaub.