Aufgrund der Lage sei die Aufnahme von Tieren weitgehend gestoppt. "Natürlich nehmen wir Findeltiere oder Tiere von Menschen, die schwer erkrankt oder verstorben sind, weiterhin auf", sagt die Tierheimleiterin, weist aber auch darauf hin, dass man wegen fehlender Vermittlungen auf ein Platzproblem zusteuere. Aus diesem Grund gebe es bereits eine Warteliste für Tiere, die im Tierheim untergebracht werden sollen. Einige lebten vorübergehend in privaten Pflegestellen. "Natürlich machen wir für Tiere in lebensbedrohlichen Situationen schon mal eine Ausnahme", sagt Julia Stopp. Wer zum Beispiel einem 14 Jahre alten Kater, dessen Frauchen gestorben ist und der aus Kummer nicht mehr frisst, ein liebevolles Zuhause geben möchte, kann sich gerne melden. "In Selb scheinen die Tierbesitzer jedenfalls verstanden zu haben, dass Haustiere das Corona-Virus nicht übertragen, denn wir hatten diesbezüglich bisher nur drei Anfragen." Im Selber Tierheim sieht man den nächsten Wochen mit Bangen entgegen und bittet um Spenden. In diesem Zusammenhang freut sich Karin Zollinger, dass die Eigentümer der Häuser, in denen sich die beiden Tierheimläden befinden, dem Verein ab Mai vorübergehend die Miete erlassen. "Dafür sind wir überaus dankbar."