Selb
VER-Vorschlag verhindert Schließung
Eine Brandschutztür in Standardmaßen könnte die Lösung für die Umkleidekabinen im Stadiongebäude sein. Deren Schließung stand am Mittwochabend noch im Raum.

Selb - So schnell kann sich die Lage ändern. Noch am Mittwochabend in der Stadtratssitzung war eine Schließung der Kabinen im Untergeschoss des Stadiongebäudes beschlossene Sache. Grund waren die nicht umgesetzten Brandschutzmaßnahmen. Aber ein Vorschlag, den der VER-Vorsitzende Jürgen Golly in der Sitzung machte, könnte das Problem lösen.
In der Selber Eishalle wird sich etwas Grundsätzliches ändern. Wie Moritz Netzsch in der Sitzung des Stadtrates mitteilte, wird die Wolfsbau GmbH, der Förderkreis des VER Selb, das Gaststättengebäude von der Familie Meyer kaufen. Die Wirtsfamilie wird den Gaststättenbetrieb noch bis Mai 2021 weiterführen, machte Netzsch deutlich. Darauf habe man sich geeinigt. Die Mitglieder der Wolfsbau GmbH haben nach seinen Worten begonnen, ein Nutzungskonzept zu entwickeln. Sobald man dabei Ergebnisse erziele, werde man wieder auf die Stadt zukommen und eventuell auch eine Teilnutzungsänderung beantragen.
Knackpunkt war, dass die von der Stadt geforderte Brandschutztür am Aufgang von den Kabinen zur Eishalle wegen Lieferschwierigkeiten des Herstellers erst in der zweiten Januarhälfte hätte eingebaut werden können. Die Tür wäre eine Sonderanfertigung gewesen. Golly brachte überraschend ins Gespräch, dass auch eine Standardtür eingebaut werden könnte.
Wie Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch am Donnerstagmorgen telefonisch mitteilte, könne die Stadt nach Rücksprache mit der Abteilung Bauordnung auch eine solche Standardtür akzeptieren. Wenn der Einbau bis Anfang Dezember über die Bühne gehe, "können wir von einer Ad-hoc-Schließung der Kabinen absehen".
Begonnen hatte die ganze Diskussion in der Sitzung des Selber Bauausschusses am 13. November mit einer Anfrage der SPD. Die Frage war, ob der VER alle Brandschutzauflagen, die die Stadt für die Nutzung des Untergeschosses gemacht hatte, auch umgesetzt worden seien. Roland Graf, Walter Wejmelka und auch Roland Schneider (Freie Wähler) hatten auf die Einhaltung der Auflagen gepocht.
Vor der Sitzung am Mittwoch hatten die Stadträte die Eishalle besichtigt, allerdings ohne die Öffentlichkeit. Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch sprach danach von einem guten Gespräch mit den Vereinsvertretern und erläuterte den Stand der Dinge. Das Stadiongebäude und damit auch die Kabinen im Untergeschoss gehören der Familie Meyer. Die Stadt Selb habe in den vergangenen Jahren viel investiert, um neue Kabinen in der Eishalle selbst zu schaffen. Allerdings habe der VER die Kabinen im Keller weiter nutzen wollen.
Im Juli habe man dann einen Kompromiss gefunden, um einerseits die Nutzung zu ermöglichen und andererseits die Sicherheit zu gewährleisten.
Der Verein sollte eine Brandschutztür am Übergang in die Eishalle einbauen, ebenso sollten die Lichtschächte rauchdicht gemacht und ein Lüftungsschacht mit einer Brandschutzklappe versehen werden. Diese Maßnahmen hätten bis Anfang September umgesetzt sein sollen. "Leider ist nicht alles gelungen", sagte Pötzsch. Vor allem fehle die Brandschutztür. Zwar habe die Stadtverwaltung immer in engem Kontakt zum VER gestanden und den möglichen Spielraum im Sinne des Vereins ausgenutzt. Allerdings könne der Betrieb im Untergeschoss so nicht aufrechterhalten werden. Pötzsch bescheinigte dem VER großes Engagement, aber da die Tür erst Mitte Januar geliefert werde, müsse man nun zusammen mit dem VER eine Übergangslösung suchen. Sobald die Tür eingebaut und alle Auflagen erfüllt seien, könne man den Betrieb wieder aufnehmen.
VER-Vorsitzender Jürgen Golly, der mit den Beiräten Moritz Netzsch und Jürgen Manzei in den Rathaussaal gekommen war, sagte, man nehme die Auflagen der Stadt sehr ernst. Der Vorwurf, der VER erfülle sie nicht, sei falsch. Auch habe man in ständigem Kontakt mit dem Bauamt gestanden. Er wisse natürlich, dass die Stadt nicht aus bösem Willen handele, allerdings habe sich auch der VER bemüht, alle Forderungen zu erfüllen. Die Lichtschächte seien bereits abgedeckt, die Rauchschutzklappe werde in der kommenden Woche eingebaut. Probleme gebe es allerdings mit der feuerfesten Brandschutztür, die aufgrund der Maße eine Sonderanfertigung sei. Der Hersteller habe massive Lieferprobleme. Golly versicherte aber, dass diese Tür in der dritten Kalenderwoche 2020 geliefert und dann auch eingebaut wird.
Der Vorsitzende brachte in der Sitzung dann die neue Variante ins Spiel. Möglicherweise könne auch eine Tür mit Standardmaßen in den Übergang eingebaut werden. Golly bat um etwas mehr Zeit, um dies prüfen zu können. Auch Moritz Netzsch vom VER-Beirat sagte, man sei sich des Spagats zwischen Sicherheit und Betrieb sehr wohl bewusst. Auch er bat um Verständnis und versicherte, man werde einen Weg finden.
Pötzsch versprach, Gollys Vorschlag fachlich prüfen zu lassen: "Wir wollen natürlich den Betrieb aufrechterhalten, trotzdem aber die Sicherheit gewährleisten." Das scheint nun am Donnerstagvormittag möglich geworden zu sein.
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Veröffentlicht am:
28. 11. 2019
16:00 Uhr