Dieser Ansicht ist auch der Leiter des Marktredwitzer Bauamts, Stefan Büttner. Seit 15 Jahren betreibe die Stadt ein Baulückenkataster. "Wir haben derzeit etwa 50, 60 unbebaute innerstädtische Grundstücke, die komplett erschlossen sind." Wenn sich ein künftiger Häuslebauer nach Grundstücken erkundigt, weist Büttner immer auf die Brachflächen hin. Allerdings sei es manchmal nicht einfach, die Grundeigentümer zu einem Verkauf zu bewegen. "Viele sehen in Grundstücken eine Wertanlage fürs Alter. Aber die Preise werden bei uns nicht explodieren. Im Gegenteil, es ist zu befürchten, dass die Bodenrichtwerte weiter gesenkt werden, wobei sich Marktredwitz aber als relativ stabil erweist."
Büttner sieht im innerstädtischen Wohnungsbau die Zukunft. Schrumpfende Städte könnten es sich nicht mehr erlauben, die Infrastruktur auszuweiten. "Daher müssen wir sehen, dass wir den vorhandenen Grund sinnvoll nutzen." Eines sei klar: "Wer die Vorteile eines urbanen Lebens genießen will, der muss in die Stadt ziehen. Hier können sich Familien in der Regel einen Zweitwagen sparen, weil die Kinder überall zu Fuß hingelangen."
Beispiel Wartbergweg
Die Stadt Selb ist einer der Schwerpunkte des Stadtumbaus in Oberfranken. Insgesamt hat die Kommune zwischen 1971 und 2010 Finanzhilfen aus dem Städtebauförderungsprogramm in Höhe von 27,6 Millionen Euro erhalten. Ein Beispiel ist der Wartbergweg, wo Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 48 Wohnungen abgerissen wurden. Grund war der erhebliche Leerstand. Auf den frei gewordenen Flächen wurden Einfamilienhäuser gebaut.