Die Konzertangebote suche sie bei acht verschiedenen Anbietern aus. Diese Arbeit gehe erst nach der Spielzeit richtig los: "Das Auswählen des Musikprogramms ist eine der großen Herbstaufgaben." Simmler schaut sich das gesamte Material an, das sie von den Agenturen bekommt. Inzwischen habe sie zu deutschlandweit agierenden Agenturen ein Vertrauensverhältnis aufgebaut und wisse, dass sie sich auf deren Angebote verlassen kann. Die künstlerische Leiterin unterscheidet verschiedene Kategorien: Stars, Unplugged, Geheimtipps sowie Symphonic und Coverbands.
Zu den Stars gehören 2020 neben Chris de Burgh, der sich selbst am Klavier begleiten wird, erneut die niederbayerische Band Haindling sowie Element of Crime mit Frontmann Sven Regener, die melancholisch-chansoneske Pop- und Rockmusik spielen. Die Sängerin Beth Hart gehört in zwei Kategorien: Einerseits ist sie noch ein Geheimtipp, aber sie startet derzeit richtig durch und gehört daher genauso zu den Stars.
Geheimtipps sind Bands und Musiker, die künstlerisch Spaß machen, aber noch nicht so bekannt sind. Dieses Jahr hat Birgit Simmler Los dos Y Companeros ausgesucht, die kubanische Musik mit witzigen Oberpfälzer Texten machen. Außerdem die Blas-Sport-Gruppe, eine Brassband, die frech und mitreißend spielt und eine coole Bühnenshow bietet.
Von den Coverbands interessiert die meisten Besucher Stahlzeit, eine Rammstein Tribute-Show. Hierfür gibt es nur noch wenige Karten. Auch "Best of Austropop" läuft im Vorverkauf schon gut, Abbacoustica bieten im Juli einen Abba-Konzertabend, im August covern We salute you - AC/DC die australische Hardrockband.
Filmmusik bietet Anfang September das Czech Symphony Orchestra mit "The Music of Game of Thrones". Wer lieber Operetten mag, ist bei der Gala "Ich lade mir gern Gäste ein” richtig. Simmlers Favoriten sind die Konzerte von Beth Hart und Element of Crime. "Auf die Oberpfälzer von Los Dos Y Companeros freue ich mich auch ganz besonders, das wird bestimmt eine lustige Sache."
In ihrem ersten Jahr auf der "Burg" hatte Birgit Simmler noch einige Konzerte im Programm, bei denen sich Künstler selbst auf der Felsenbühne eingemietet hatten. Das gibt es 2020 nicht. "Es ist mir lieber, ich bin selbst Veranstalter und übernehme die Verantwortung. Wenn ein Mietkonzert nicht klappt, dann fällt es auf die Luisenburg zurück", sagt die künstlerische Leiterin.
Aus dem verunglückten Michael-Jackson-Cover-Konzert in diesem Jahr haben die Verantwortlichen ihre Schlüsse gezogen: "Mit den Agenturen, mit denen wir jetzt zusammenarbeiten, haben wir die Garantie, dass es klappt."