Es war wie ein erster Befreiungsschlag nach dem Lockdown, und es war ein langersehntes Lebenszeichen der Luisenburg-Festspiele: das Konzert am Dienstagabend auf dem alten Theaterplatz. Mit der Formation Bad As We war ein Mann auf die Luisenburg gekommen, der an diesem Ort heuer eigentlich als Regisseur in Erscheinung hätte treten sollen. Wegen Corona muss Peter Hohenecker aber noch bis nächstes Jahr warten, ehe er den "Watzmann" hier inszenieren darf. Derweil macht er halt Musik. Und das zum Weinen schön. Mit dabei hatte er den Gitarristen Steffen Winkler und Fabian Wegmann am Keyboard. Zusammen holten die Musiker an dem lauschigen Abend die Lieder von Tom Waits ins Felsenlabyrinth. Schon einmal hatte Hohenecker bewiesen, wie gut er das kann, wie sehr er Waits und seine Songs "lebt". Schon damals im Museumshof, beim "Luisenburg Xtra", erntete er dafür großen Beifall. Im Ambiente der mächtigen Granitfelsen wurde man nun als Zuhörer noch eine Spur ehrfürchtiger. Wer keinen Klappstuhl dabei hat, setzt sich auf Steine, Wurzeln oder Baumstümpfe. Hohenecker macht seine Späße mit Musikern und Publikum. Wenn er nicht gerade singt, dreht er sich eine Zigarette nach der anderen. Man nimmt es ihm nicht übel. Die Atmosphäre auf dem altehrwürdigen Platz ist magisch, und sie verzeiht alles. Auch, dass die Veranstaltung wegen Dreharbeiten eines Fernsehteams etwas später beginnt. Rund 70 Besucher applaudieren am Ende begeistert und tragen ihren Klappstuhl ganz verzaubert wieder nach Hause. Den ein oder anderen hört man dabei noch Lieder wie "I hope that I don’t fall in love with you" vor sich hinsummen.