Belohnt wurde die Liebe zu dieser Tradition schon im Jahre 2016. Das Brunnenfest gilt seither, wegen seiner umfangreichen historischen Tradition, als immateriellen Kulturerbe. Umso enttäuschter waren die Brunnenverliebten, dass wegen der Hygienemaßnahmen der Festbetrieb mit Live-Musik, Aufführungen und Ausschank in allen Gassen ausfallen musste. Trotzdem hatten sich 27 Brunnengemeinschaften kräftig für das diesjährige Event ins Zeug gelegt. Schon zu Wochenbeginn wurden Blumen und Fichtengrün gesammelt, Steine bemalt und gebastelt. So schwebten zig von Schülern gebastelte Corona-Viren aus kreativen Werkstoffen über dem Brunnen am Luisenburg-Gymnasium. Außerdem schwammen Boote aus leeren Sprayflaschen mit Mundschutz-Segel auf Gabelmannsbrunnen und die Störche sowie Entenfamilien genossen das Blumenmeer am Luitpoldplatz. Selbst, wer den Weg zum Brunnen an der Sigmund-Wann-Realschule auf sich nahm, wurde belohnt. Ein riesiger Leuchtturm geleitete die blumengeschmückten Schiffe sicher durch das Gewässer. Zwar waren wenig Spaziergänger auf den Straßen unterwegs, die Brunnenandacht vor der evangelischen Stadtkirche Sankt Veit hingegen war gut besucht. Und auch der Posaunenchor Wunsiedel konnte sich nach seinem Ständchen am Marktplatz über einen ordentlichen Applaus freuen.