Wunsiedel Citymanager halbiert Kosten für Markt

Von Herbert Scharf
Sind zufrieden mit der Arbeit in den ersten 100 Tagen im Citymanagement: Bürgermeister Karl-Willi Beck (links) und Citymanager Michael Fuchs. Foto: Scharf

Nach anfänglichen Schwierigkeiten: Michael Fuchs zieht eine positive Bilanz seiner 100 Arbeitstage. Derzeit bereitet er unter anderem die Regionalausstellung "WUN-A" vor.

 
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Wunsiedel - Genau 100 Tage sind vergangen, seit der neue Wunsiedler Citymanager Michael Fuchs seine Arbeit aufgenommen hat. Der neue Mann und Bürgermeister Karl-Willi Beck zogen am gestrigen Freitag eine positive Bilanz der ersten drei Monate. Über Arbeitsmangel kann sich Fuchs jedenfalls nicht beklagen.

Auch wenn der Start vor 100 Tagen nicht ganz reibungslos gewesen sei, wie der Bürgermeister beim Pressegespräch im Rathaus zugestand, so habe es doch gute Gründe für die Entscheidung zugunsten von Fuchs gegeben. Die Einstellung habe zwar manche Diskussionen hervorgerufen. Jetzt aber, nach den ersten 100 Tagen im Amt, könne der neue Citymanager schon einiges vorweisen. So sei es ihm gelungen, die Kosten für den Weihnachtsmarkt von ursprünglich 100 000 Euro zu halbieren. Weitere Einsparungen, wie auch immer, seien angestrebt, versicherte Beck. Ziel sei es, die Kosten für den Markt auf rund 30 000 Euro zu senken. Vieles stehe auf dem Prüfstand. Und manches könne vielleicht auch privatisiert werden.

Derzeit, so Beck, sei Fuchs mit den Vorbereitungen der Regionalausstellung "WUN-A" im Mai beschäftigt. Zusätzlich aber sei die Aufgabe des Citymanagers, mit den Geschäftsleuten und Immobilenbesitzern in der Innenstadt ins Gespräch zu kommen. In Zusammenarbeit mit dem Kommunalunternehmen müsse es gelingen, Leerstände zu verringern, die Innenstadt attraktiver zu machen und zu beleben.

Beck unterstrich die Bemühungen, die Kräfte im Oberzentrum mit Marktredwitz zu bündeln und enger mit dem Citymanager in Marktredwitz zusammenzuarbeiten. "Es muss ja nicht jeder das Rad neu erfinden", sagte Beck und freute sich auf die Zusammenarbeit beim Flächenmanagement. Die Nachfrage nach Immobilien in der Stadt sei da, und zwar mit steigender Tendenz, fuhr der Bürgermeister fort. Hier nehme Fuchs auch eine Vermittlerrolle ein. Bisher seien bereits 24 Gespräche mit Immobilienbesitzern in der Stadt geführt worden.

Im Detail ging Michael Fuchs auf seine Arbeit der vergangenen 100 Tage ein. Er freute sich, dass er von Anfang an in die Verwaltung integriert worden sei. Regelmäßig nehme er an den Sitzungen teil. Wertvoll sei der Austausch im Kompetenzzentrum Stadtentwicklung zusammen mit dem Kommunalunternehmen Immobilien und dem Demografie-Projekt. Noch nicht abgeschlossen seien auch die Überlegungen für den künftigen Weihnachtsmarkt, um die Kosten weiter zu senken.

Eng, so Fuchs weiter, arbeite er nach anfänglichen Problemen mit dem Bürgerforum Wunsiedel 2000plus und mit dem Gewerbeforum Wunsiedel zusammen. Mitglieder des Bürgerforums hätten bei der Wunsiedler Weihnacht geholfen, und das Gewerbeforum unterstütze er die Vorbereitungen der "WUN-A"

Zur Immobilien-Situation verwies der Citymanager auf das Pilotprojekt östlich des Marktplatzes bis zur Jean-Paul-Straße. Die Gespräche mit den Besitzern sollen zu einem Flächenmanagement mit einer umfassenden Datenbank ausgeweitet werden.

"Nach dem Grundsatz, dass man voneinander lernen kann, wollen wir künftig Positives ausweiten und Negatives verbessern", versprach Fuchs und zog das Resümee: "Durch die Verknüpfung der unterschiedlichen Handlungsweisen ergeben sich neue Handlungsstrukturen für die Planung von Projekten."

Der Citymanager kündigte eine ganze Reihe von Maßnahmen an, die die Innenstadt beleben sollen. So sei er im Gespräch mit Betreibern von Markthallen und anderen zentralen Einrichtungen, die mehr Menschen in die Innenstadt bringen sollen. Da gebe es gute Beispiele in Regensburg, Hallstadt oder Fuchsmühl, wo ein Gasthaus zum Dorfladen und Dienstleistungszentrum umgebaut werde. Bis Ende Mai soll eine Datenbank erstellt sein, die das künftige Arbeiten erleichtere. Dann könne die Stadt auch potenzielle Investoren unterstützen. Parallel dazu müssten die Arbeiten für die Veranstaltungen wie Brunnenfest, Maibaumaufstellen oder Volksfest laufen. Gut sei die Zusammenarbeit mit dem neuen Citymanager in Marktredwitz. Mit Terminabsprachen sei zu verhindern, dass es Überschneidungen gebe wie in der Vergangenheit. Im Lauf der vergangenen Wochen habe sich auch herausgestellt, dass sich viele Bürger eine direkte Ansprechperson, eine Art Bürgerbüro, wünschten. Auch hier helfe er gerne, sagte Fuchs.

Wir wollen Positives ausweiten und Negatives verbessern.

Citymanager Michael Fuchs