Genau das aber ist das Markenzeichen von Populisten: Sie beanspruchen die Alleinvertretung eines Volkes und sind damit demokratiefeindlich. Justus Bender, der die AfD für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" beobachtet, schilderte seinen Zuhörern einige Charakteristika dieser Partei: So sei die AfD zerstritten, ihre Funktionäre handelten intrigant. Es lasse sich keine politische Strategie erkennen, die aktuelle Radikalisierung könne niemand stoppen. Und: "Es gibt in der AfD keinen Aufstand der Anständigen wie das manche hoffen", erklärte Bender. "Ein gemäßigter Politiker kann in der AfD keine Autorität aufbauen." Durch Stimmentzug abstrafen - das könne letztlich nur der Wähler. Die großen Volksparteien könnten sie wieder gewinnen - wenn sie die Debatten mit einem klaren Profil führten. Es brauche eine neue Art der politischen Auseinandersetzung, um der AfD angemessen zu begegnen, sagte Bender. Er empfahl Politikern, in Demokratieforen mit den Bürgern zu sprechen und sie damit von ihrem "Strafwahlverhalten" abzubringen. Außerdem müssten sie Diskussionen über andere Themen anstoßen, um die AfD aus dem Zentrum der Aufmerksamkeit zu katapultieren. Der politische Journalist schilderte zudem seinen Eindruck, dass die Stimmung in Deutschland bezüglich der AfD kippe: Sie dominiere nicht mehr die Schlagzeilen.