Über Jahrzehnte hinweg prägte Jürgen Warnke die Geschicke Deutschlands, vor allem aber die seiner Heimat mit, sagte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich. Stets sei er als Anwalt für die Interessen der Menschen in der Region aufgetreten. Gebürtiger Berliner, sei er später Franke aus Überzeugung geworden. Die Politik habe Warnke stets als Dienst am Bürger verstanden, ohne auf die Parteizugehörigkeit zu achten. Er sei das Aushängeschild der oberfränkischen CSU gewesen. Leidenschaft, Glaubwürdigkeit und Vertrauen hätten seinen politischen Weg geprägt.
Auch als Verkehrsminister habe Warnke weitsichtig die Politik vertreten und verfolgt. Die Einführung des Pendolino sowie die Einleitung der Privatisierung bei der Bahn seien Meilensteine gewesen. Ohne Warnke wäre die A 93 viel später gebaut worden, sagte Friedrich und würdigte den Verstorbenen als "großen Europäer", der auch den Weg zur Wiedervereinigung mit geebnet habe. "Wir verabschieden in Dankbarkeit einen großen Politiker und einen Freund," schloss Friedrich.
Im Namen der Evangelischen Synode würdigte Vizepräsident Günther Beckstein das Wirken Warnkes in der Politik, aber auch in der Kirche, in der er fest verankert gewesen sei. Er erinnerte an seinen hintergründigen Humor.
Der Selber Oberbürgermeister Uli Pötzsch betonte, die Stadt verliere eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die das Gesicht der Region mit geprägt habe. Für die Wirtschaftsregion Hochfranken würdigte Malte Buschbeck das Wirken Warnkes, der der Region mit dem Kuratorium Hochfranken ein neues Selbstbewusstsein gab. Er habe seine eine Vision für die Zukunft verwirklicht.
Dem Trauergottesdienst in der Andreaskirche schloss sich ein Kondolenzempfang im Porzellanikon an. Die Spenden kommen der Musikschule und der Tafel Selb zugute.
Ohne Jürgen Warnke wäre die A 93 viel später gebaut worden. Bundesinnenminister
Dr. Hans-Peter Friedrich