Wunsiedel Mächtige Investition in Energiepark

Herbert Scharf

Die Weißenstädter Firma Gelo und ihr Partner Bullinger aus Neuruppin stecken 40 Millionen Euro ins neue Werk in Wunsiedel. Am Freitag wurde Richtfest gefeiert.

 
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Wunsiedel - Es ist die bisher größte Investition im Energiepark Wunsiedel: Die Weißenstädter Firma Gelo, einer der größten holzverarbeitenden Betriebe in Deutschland, und ihr Partner Bullinger aus Neuruppin bauen für rund 40 Millionen Euro ein neues Werk im Energiepark Wunsiedel. Dabei geht es nicht nur um die Holzverarbeitung, sondern auch um eine Energie erzeugende Verwertung von Holz. Am Freitagmittag wurde Richtfest gefeiert.

100.000 Quadratmeter

40 Millionen Euro investieren Gelo und ihr Partner Bullinger im Wunsiedler Energiepark. Gelo beschäftigt 150, der Holz verarbeitende Betrieb Bullinger rund 200 Mitarbeiter. Gearbeitet wird im Energiepark auf rund 100.000 Quadratmetern. Verarbeitet wird hier auch Schwachholz, sei es für Pellets, sei es für die Energiegewinnung. Für den Neubau wurden 95.000 Kubikmeter Erde bewegt und 1500 Meter Leerrohre verlegt.

"Wenn nicht jetzt, wann dann", mit diesem Song begrüßte Wolf-Christian Küspert auf der Baustelle eine stattliche Anzahl an Gästen, die sich, mit Abstand, auf der Baustelle trafen. Gerade in Corona-Zeiten, so Küspert, müsse investiert werden. Sein Gruß galt zahlreichen Gästen, darunter Landtagsabgeordneter Martin Schöffel, Landrat Peter Berek, Bürgermeister Nikolas Lahovnik und sein Vorgänger Karl-Willi Beck.

"Trotz schwieriger wirtschaftlicher Zeiten boomt es derzeit auf dem Bau, auch auf dem Holzbau", stellte Küspert fest. Er bedankte sich bei seinen Partnern, den Geschwistern Stefanie und Andreas Bullinger von der gleichnamigen Firma mit Sitz in Neuruppin, aber auch bei seiner Belegschaft für das große Engagement. Dank gebühre auch Marco Krasser von der SWW und dem früheren Bürgermeister Karl-Willi Beck, die die Vorarbeit für die Investitionen geleistet hätten. Immerhin wurden bisher im Energiepark rund 100 Millionen Euro investiert. Starke Partnerschaften seien gerade in schwierigen Zeiten wie jetzt notwendig, sagte Küspert. Der Energiepark in Wunsiedel mache es vor: Hier arbeiteten multinationale und regionale Partner zusammen. Nur gemeinsam sei man stark und leiste Außerordentliches.

Politik und Wirtschaft müssten sich dem Klimawandel stellen und den Wald umbauen, fuhr der Firmenchef fort. Damit binde man CO2 und helfe auch dem Grundwasserspiegel. Umso besser, wenn damit auch eine regionale Wertschöpfung verbunden sei. Das Fichtelgebirge als eines der waldreichsten Gebiete Bayerns sei der ideale Standort für holzverarbeitende Firmen. Mit dem neuen Werk in Wunsiedel schaffe man weitere 35 Arbeitsplätze. Seit 122 Jahren sei die Firma Gelo ein verlässlicher Partner für die Holzverarbeitung.

Wunsiedels Bürgermeister Nikolas Lahovnik sagte, was hier investiert und geleistet werde, sei absolut stark. Er sei stolz auf dieses Werk, das wegweisend für die Zukunft der Region sei. "Was in dem Wunsiedler Energiepark entsteht, ist auf das Engagement und den Mut meines Vorgängers Beck und von Marco Krasser zurückzuführen." Lahovnik sprach von einem Musterbeispiel der Energiewende. Hier werde Holz bis zum letzten Span verarbeitet oder in Energie verwandelt. Zusammen mit der Klärschlammtrocknung, Wasserstoff-Herstellung und der vielschichtigen Holzverarbeitung führe der Wunsiedler Weg die Region in die Zukunft. "Wir sind auf dem richtigen Weg," schloss der Bürgermeister.

Auch Landrat Peter Berek zollte den Planungen von Beck und Krasser seinen Respekt. "Wir gestalten unseren Freiraum Fichtelgebirge", sagte er und freute sich, dass Gelo mit dem neuen Werk in Wunsiedel die Zahl seiner Mitarbeiter auf 150 aufstocke. Hier werde beispielhaft lokal gehandelt und global gedacht.

Landtagsabgeordneter Martin Schöffel sprach von einer Investition in die Zukunft. Hier werde auch aktiver Klimaschutz betrieben, indem nachwachsendes Holz als Rohstoff diene und der Luft CO2 entziehe. "Angesichts der nahen Bahngleise der Strecke Holenbrunn-Wunsiedel wäre es schön, wenn man Holz oder Pellets auch auf die Bahn verladen könnte", sagte Schöffel.

Pfarrerin Lisa Keck aus Weißenstadt lobte den Mut, mit dem die Firma hier vorangehe, und spendete den kirchlichen Segen, damit es auch gut weiterlaufe.

Das Richtfest endete mit dem traditionellen Richtspruch, bei dem die Handwerker die Bauherrn mit einigen Trinksprüchen hochleben ließen.

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