Rund 1700 Quadratmeter groß seien die zwei neuen, mit den Granitfelsen verschmolzenen Gebäude für Werkstätten und Büros auf zwei Etagen, erklärt der Bürgermeister und lässt den Besuch in der künftigen Schneiderei aus dem Fenster schauen: "Angesichts dieser Landschaft müssen doch Inspirationen fließen." Stolz präsentiert Beck als nächstes den leistungsstarken Aufzug, für den ein acht Meter tiefer Schacht gegraben worden ist. "Auf der Luisenburg soll auch mal Uriah Heep spielen. Sie wissen, mit welchem Zeug die kommen. Das kann alles mit dem Aufzug hoch."
Die Baukosten betragen laut Bürgermeister insgesamt 15,2 Millionen Euro; 20 Prozent davon blieben bei der Kommune. "Das schaffen wir nicht, wir müssen es über den Theaterbetrieb refinanzieren."
Die Bedingungen in dem alten Betriebsgebäude von 1955 seien untragbar gewesen. Einzelgarderoben gab es nicht, Statisten mussten teilweise in Zelte ausweichen, das Büro des Intendanten war winzig. Nun ist es so groß und hell, dass der Minister fragt, wo Michael Lerchenberg denn übernachte. Er besitze eine Wohnung in der Region, antwortet der Bürgermeister, der hofft, dass die guten Arbeitsbedingungen zu weiteren Besucherrekorden beitragen - 2011 kamen knapp 152 000 Gäste. Schauspieler, die zufrieden seien, rissen das Publikum mit, argumentiert Beck. Wenn die Leute eine Vorstellung "sagenhaft" fänden, kämen sie wieder. Großen Anteil an der hohen Qualität der Freilichtbühne habe auch der Intendant. Daher ist der Bürgermeister froh darüber, dass er ihn bis 2018 unter Vertrag nehmen konnte.
"Da brummt der Bär", kommentiert der Besuch aus München - gelernter Zahnarzt - die Baustelle oberhalb von Wunsiedel. Mit Verlaub, Herr Minister: Es war nicht der Bär, es war der Bohrer.