Wunsiedel Neue Therme soll im April 2016 öffnen

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Machen sich stark für das Weißenstädter Großprojekt Kurzentrum Siebenstern, das hinter dem kleinen Modell steckt: Europaabgeordnete Monika Hohlmeier, Geschäftsführer Stephan Gesell, Bürgermeister Frank Dreyer und Landtagsabgeordneter Martin Schöffel (von links). Foto: Hannes Bessermann

Gäste und Einheimische können künftig bei einer Gesundheits-Zeitreise in Weißenstadt auftanken. Sie ist das Herzstück des Wellness-Bades, das neben einem zweiten Vier-Sterne-Hotel im Kurzentrum Siebenstern geplant ist.

 
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Weißenstadt - Stephan Gesell, Geschäftsführer der gut ausgelasteten Kurzentren in Weißenstadt und in Waren an der Müritz, versteht etwas von Gastronomie: Er weiß, dass Häppchen den Appetit anregen. Dieser Häppchen-Strategie folgt Gesell, wenn es um Informationen über sein jüngstes und ehrgeizigstes Projekt geht: Im April 2016 soll das 62,5 Millionen Euro teure Kurzentrum Siebenstern mit Vier-Sterne-Wellness-Hotel, Edel-Therme und zahllosen Therapie-Möglichkeiten eröffnen, gab er am Montag bei einer Pressekonferenz im Kurzentrum am Weißenstädter See bekannt. Dieses heißt ab sofort Kurzentrum Seeblick, um es von dem neuen, mehr als doppelt so großen Kurzentrum Siebenstern zu unterscheiden, das nicht weit entfernt auf einem neun Hektar großen Areal an der südlichen Seespitze hinter der Staatsstraße entstehen soll.

Grund für diese Größe ist, dass Gesell diesmal an das Hotel ein breit gefächertes Gesundheitszentrum anschließt, das nicht nur Hotelgästen, sondern auch Einheimischen und Touristen aus anderen Häusern offen steht. Große Hoffnungen richten viele Bürger und Politiker der Region auf die geplante Therme, nachdem die in Fichtelberg abgebrannt ist.

Zwar bleibt Gesell bei seinem jüngsten Projekt seiner Ausrichtung auf den Gesundheitstourismus treu und setzt auf präventive Angebote für Selbstzahler, doch nun will er ein jüngeres Publikum gewinnen, während seine beiden bisherigen Vier-Sterne-Häuser überwiegend auf Gäste im Rentenalter setzen.

Im Kurzentrum Siebenstern soll ein Mix aus Hydrotherapie, Bewegungsangeboten und seelsorgerisch-geistlichen Angeboten helfen gegen Burn Out, Allergien, Reizüberflutung und Stress.

Zwei Gründe gibt es dafür, dass Gesell am Montag Einzelheiten seines Großprojekts bekannt gab (siehe Info-Kasten). Erstens möchte er bis Ende des Jahres eine Baugenehmigung haben. Das dürfte gelingen, meint der Weißenstädter Bürgermeister Frank Dreyer, der keine Zweifel am Erfolg des Vorhabens hat: "Stephan Gesell hat zweimal bewiesen, dass er es kann. Wir sind auf dem richtigen Weg."

Zweitens will Gesell die Finanzierung bis Ende 2013 sicherstellen. Im Klartext: Er braucht noch Geldgeber, um seine ehrgeizigen Pläne realisieren zu können. "Wir glauben daran, dass wir gute Argumente für die Investoren haben. Doch der Weg ist steinig, die Zeiten werden härter", sagt Gesell. Wie die bisherigen Häuser läuft auch das neue als rein privatwirtschaftliches Unternehmen in Form einer KG. Das Eigenkapital soll zum Großteil von Bürgern aus Weißenstadt und der Region stammen. Einsteigen könne jeder ab einer Summe von 25 000 Euro, sagt Steuerberater Bernd Peter Rödel.

Als "brandaktuelle Aussage mit viel Gewicht für uns" bezeichnete Gesell die Aussage der Europaabgeordneten Monika Hohlmeier. Sie gab in Weißenstadt bekannt, dass der Landkreis Wunsiedel ebenso wie der Schwerpunkt Tourismus im Jahr 2014 in der europäischen Förderung bleiben werde. Über eine Höhe dieser Zuschüsse wollte Hohlmeier jedoch keine Aussage treffen - ebenso wenig wie Stephan Gesell: "Wir haben eine Wunsch-Summe, werden sie heute allerdings noch nicht nennen."

Stephan Gesell hat zweimal bewiesen, dass er es kann. Wir sind auf dem richtigen Weg.

Weißenstadts Bürgermeister

Frank Dreyer


Schwerpunkte des 62,5 Millionen Euro Projekts

Vier-Sterne Gesundheits-Hotel auf vier Etagen:

225 Betten in 45 Einzelzimmern, 65 Doppelzimmern, zehn Familienappartements und fünf Suiten.

Gastronomie im ersten Stock: Bar, Café, Lounge, Kaminzimmer, Restaurant, Küche, Bistro, Seminarräume.

Thermen-Halle mit Außenbecken:

Thermalbecken mit Nichtschwimmerbereich, Kinderbecken, Whirlpool, Heilwasserbecken, Dampfbad, Strömungskanal, Champagnerliegen, Sprudelspritze, Massagedüsen, Boden-Brodler. Drei Außenbecken mit Themalwasser, Sole und Radon.

Sporthalle:

25 Meter langes Schwimmbecken mit fünf Bahnen.

Fitness- und Gymnastikbereich.

Saunalandschaft:

1150 Quadratmeter Innenbereich, 3200 Quadratmeter Sauna-Dorf mit Außenbecken.

Zwei Innen- und fünf Außen-Saunen, zwei Dampfbäder, ein Ruheraum und ein Ruhehaus.

Balneo-Therapie in Form einer Gesundheits-Zeitreise von 1250 vor Christus bis in die Neuzeit in acht Räumen auf einer Fläche auf 1700 Quadratmetern:

Bäder mit Calcium, Jod, Selen, Natron sowie Mineralien-Schwebebecken, Sand-Licht-Therapie, Tepidarium und Kaltwasseranwendung.

Therapiebereich mit einer Größe von 1550 Quadratmetern:

CO2-Spezialanwendungen, Bäder, Naturfango, Massagen, Inhalation, Elektrotherapie, Physiotherapie.

Ärzte, ein Psychologe und ein Seelsorger stehen zur Verfügung.

Kosmetik, Hamam, Rasul auf 1000 Quadratmetern:

Maniküre, Pediküre, Wohlfühl-Packungen, Bäder, Öl- und Honig-Massagen und Gesichtsmasken.


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