Am 5. Oktober ist Weltlehrertag. Bildungspolitik und Unterrichtsmethoden werden häufig diskutiert. Doch was macht eigentlich einen guten Lehrer aus? Die Schüler haben dazu eine klare Meinung.
Wunsiedel - Der Beruf des Lehrers hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Früher noch wegen ihrer Strafmethoden wie Ruten- und Stockschlägen gefürchtet, sind Lehrer hierzulande heute häufig eher um eine ruhige und lockere Lernatmosphäre bemüht. Doch was macht den idealen Lehrer aus?
Julian Pöhlmann besucht die Q12 am Luisenburg-Gymnasium in Wunsiedel. Seine Freunde und er haben genaue Vorstellungen von einem guten Lehrer. "Wichtig ist, dass er schon optisch eine Respektsperson darstellt. Denn man muss ihn schon ernst nehmen können", sagt er und fügt hinzu: "Ansonsten gibt es viele Eigenschaften, die Lehrer mitbringen sollten. Intelligenz, Gerechtigkeit und Fairness sind sehr wichtig."
Ähnlich sieht das Johannes Quol. Er lege Wert darauf, dass ein Lehrer zwar lässig rüberkomme, den Unterricht aber mit einer gewissen Bestimmtheit abhalte. Er dürfe dabei auf keinen Fall gleichgültig wirken, findet Johannes: "Ein Lehrer muss das Unterrichten einfach drauf haben."
Eine genaue Vorstellung hat auch Victor Peneff: "Ein Lehrer muss autoritär, aber auch freundlich wirken und für eine gute Lernatmosphäre sorgen", meint er. Dafür seien sehr gute Fachkenntnisse nötig, aber auch das Talent, diese richtig an die Schüler zu vermitteln. Der Lehrer müsse dabei auch Verständnis für etwaige Lücken zeigen und darauf achten, den Schülern gegenüber nie überheblich zu wirken.
Die drei jungen Männer haben damit die selbe Vorstellung wie die meisten in ihrem Alter. Nach einer Münchner Studie wünschen sich Schüler von ihren Lehrern vor allem Freundlichkeit, Gerechtigkeit, Humor, Verständnis und Wissen.
Gedanken über die wichtigsten Eigenschaften von Lehrpersonen macht sich auch die angehende Lehrerin Viktoria von Wiedersperg. Sie kam vor Kurzem aus Würzburg ins Fichtelgebirge und ist derzeit an der Realschule in Marktredwitz als Studienreferendarin für Deutsch und Geschichte tätig. Sie ist bemüht, ihrem Bild eines guten Lehrers möglichst nahe zu kommen.
"Man muss auf jeden Fall Humor und immer ein Lächeln auf den Lippen haben. Wenn ein Schüler zu mir kommt, möchte ich immer ein offenes Ohr für ihn haben. Aber es gehört noch mehr dazu. Beispielsweise, dass man den Schülern ein Vorbild ist und sie richtig zu motivieren weiß. Dazu muss man lieb, aber auch mal streng sein können", meint Viktoria von Wiedersperg und fügt lächelnd hinzu: "Der ideale Lehrer ist auch nur ein Mensch mit Stärken und Schwächen, aber er liebt seinen Beruf mit Leib und Seele."
Viktoria von Wiedersperg
