Wunsiedel "RadQuartier" lockt mit neuer Strecke

Von Tamara Pohl
Fast fertig ist die neue Attraktion im Kirchenlamitzer "RadQuartier": Geschäftsführer Robin Specht und sein Team haben seit Juni daran gearbeitet. Am 15. Februar findet die Jungfernfahrt auf der Konstruktion statt; dass es dazu eine große Party gibt, ist Ehrensache. Foto: Florian Miedl

In der Kirchenlamitzer Extremsporthalle gibt es eine neue Attraktion, auf der Skater, Biker und alle anderen Fahrer imposante Tricks üben können. Der Chef, Robin Specht, freut sich schon auf die große Party zur Einweihung.

 
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Kirchenlamitz - Das Aquarium fehlt noch. In der neuen Attraktion im Kirchenlamitzer Radquartier klafft im Moment noch ein Loch. "Wir lassen gerade Panzerglas dafür zuschneiden und decken das Aquarium dann mit einer Polycarbonatplatte ab", beschreibt Robin Chef den Plan. Er ist der Chef im "RadQuartier", Geschäftsführer und Gründer, und selbst erfahrener Biker. Deshalb weiß er um die Tücken, die neue Fahrbahnen bieten können. "So können die Leute auch drüber fahren, ohne dass sie eine Kante fühlen." Und drüber fahren werden sie, auch wenn das Loch auf Schulterhöhe an der Wand ist. Denn der "Bowl", der einem Schwimmbecken ähnelt, und die "Cradle", also die Halbkugel daran, laden geradezu dazu ein, der Schwerkraft zu trotzen. "Ich hab' sie selbst schon ausprobiert. Man kann überkopf durch die Cradle fahren", ist Robin überzeugt.

Das gewaltige hölzerne Bauwerk ist etwas Besonderes. "Wir sind jetzt die Einzigen in Deutschland, die so etwas in einer Halle haben. Vielleicht sogar die Einzigen in Europa, aber das ist schwer herauszufinden", sagt Robin. Die Plackerei hat sich also gelohnt, und eine Plackerei war es tatsächlich, das Unikum nach Kirchenlamitz zu bringen.

Ursprünglich stand es nämlich in Frankfurt am Main, wo es zur Mode- und Lifestylemesse "Bright" von Red Bull aufgebaut worden war. Danach stand es in einer Radsporthalle in Mainz. "Die hat im vergangenen Mai leider dichtgemacht, also haben wir uns das Ding gesichert", erinnert sich Robin. Nach dem mühsamen Abbau der Konstruktion hat der junge Mann ganz spezielle Erfahrungen machen können; zum Beispiel, wie es sich anfühlt, mit einem gut beladenen Gabelstapler durch den Mainzer Berufsverkehr zu fahren.

Zurück in Kirchenlamitz hat Robin mit einem Mitstreiter die beiden 40-Tonner ausgeladen. "21 Stunden haben wir gebraucht", erinnert er sich lachend. Einige Teile des Neuerwerbs sind nämlich nicht zerlegbar; die beiden Männer mussten sie drehen und wenden, um sie durch die Türen und Tore des "RadQuartiers" zu bugsieren.

Seit Juni läuft der Aufbau von Bowl und Cradle, inzwischen ist das Konstrukt fast fertig. Ein paar Aufkleber fehlen noch, einige Polster zur Sicherheit für die Fahrer, dann kann's losgehen. "Am 15. Februar um 12 Uhr beginnt die Party", freut sich Robin Specht. Dann hat jeder Fahrer - egal auf was, Hauptsache ohne Motor - die Chance, die Attraktion selbst auf Herz und Nieren zu prüfen. "Wir machen auch einen kleinen Wettbewerb für den besten Trick und vergeben Sachpreise." Wer abends noch Lust auf eine Fete hat, kann dann einfach nach Selb in die Roland-Dorschner-Halle kommen. "Ich habe mit Veranstalter Michael Kögler gesprochen und er ist dabei. Wer zu mir kommt, bekommt ein Bändchen, dann ist der Eintritt zur Party in Selb frei", erklärt Robin.

Während die letzten Arbeiten an der Konstruktion noch laufen, plant Robin schon die nächste Anschaffung. Im Selber Skatepark wird demnächst die Halfpipe abgebaut, sie soll einen Platz im "RadQuartier" finden. Langsam wird es in der ehemaligen Produktionshalle der Winterlingfabrik ziemlich voll. "Ich bin schon in Verhandlungen, weil ich gerne mehr Fläche hier drinnen nutzen möchte", erklärt Robin Specht und deutet auf einen schmalen Spalt am Ende der Skatelandschaft: "Dahinter ist noch reichlich Platz."

Und den braucht Robin auch. Seit er die Halle 2010 angemietet hat, erweitert er die Flächen und Fahrbahnen, die Sprungschanzen und Parcours ständig. Der Einsatz lohnt sich aber, immerhin pilgern Gäste aus der ganzen Republik und darüber hinaus regelmäßig ins "RadQuartier", die Fachpresse berichtet häufig und auch Teile der Kirchenlamitzer Jugend haben in der Schützenstraße ein zweites Zuhause gefunden. Wenn es nach Robin Specht geht, wird die Wachstumsphase auch noch lange Zeit so bleiben. Der einzige Ort im "RadQartier", an dem es sicher kein Wachstum geben wird, wird übrigens das eingangs erwähnte Aquarium sein: "Lebende Fische kommen aus Tierschutzgründen nicht rein", verspricht Robin.

Man kann überkopf durch die Cradle fahren.

Robin Specht


Jungfernfahrt im Bowl

Das "RadQuartier" befindet sich in der ehemaligen Porzellanfabrik Winterling in der Kirchenlamitzer Schützenstraße.

Die Jungfernfahrt im neuen Bowl ist am Samstag, 15. Februar, von 12 Uhr an, solange die Fahrer Lust und Luft haben. Anschließend steigt in der Selber Roland-Dorschner-Halle die Aftershowparty.

Mehr Infos zu Anfahrt und Öffnungszeiten gibt es online:

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www.radquartier.com