Wunsiedel Rückkehr eher unwahrscheinlich

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Auszeit in den Alpen: Andreas Schaubmar mit seiner Frau Michaela und den beiden Kindern Franziska und Bernhard. Foto: pr

Andreas Schaubmar aus Selb hat in Oberbayern eine neue Heimat gefunden. Der 44-Jährige arbeitet in Penzberg in einem der größten Biotechnologie-Zentren Europas.

 
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Selb - Nach Selb, in seine Heimatstadt, wird Andreas Schaubmar wohl nicht zurückkehren. "Der Zug ist wahrscheinlich abgefahren", sagt der 44-Jährige. Und das ist nur allzu verständlich, immerhin lebt der promovierte Biologe schon seit 1989 nicht mehr in der Porzellanstadt. Zusammen mit seiner Frau Michaela und den beiden gemeinsamen Kindern wohnt er seit 2003 im oberbayerischen Penzberg, 50 Kilometer südlich von München.

Dass er Selb den Rücken gekehrt hat, liegt an seinem Beruf. Nach dem Abitur 1988 und dem anschließenden Wehrdienst studierte Schaubmar in Regensburg Biologie und promovierte anschließend an der Ludwig-Maximilian-Universität in München im Fachgebiet molekulare Entwicklungsbiologie. Erste Berufserfahrungen sammelte er dann am Max-Planck-Institut in Martinsried. In München lernte er auch seine Frau Michaela kennen. Sohn und Tochter kamen ebenfalls dort zur Welt. Seit 2001 arbeitet Andreas Schaubmar bei einem großen forschenden Pharmazieunternehmen, das in Penzberg eines der größten Biotechnologiezentren Europas mit 5000 Mitarbeitern unterhält.

Der Abschied von Selb ist Schaubmar nicht leicht gefallen. Während seines Studiums stand auch einige Zeit die Überlegung im Raum, Lehrer zu werden, um so wieder nach Selb oder in die Region zurückkehren zu können. Und die Kontakte nach Selb hielten lange. So war Schaubmar noch mehrere Jahre in der Selber Feuerwehr aktiv, war Organist in der katholischen Kirchengemeinde Herz Jesu und aktiver Judoka bei der Turnerschaft Selb. Und - darauf ist der 44-Jährige schon ein bisschen stolz - er hat alle 44 Wiesenfeste seit seiner Geburt besucht.

Aber inzwischen hat die Familie in Penzberg ihren Lebensmittelpunkt. Hier gehen die Kinder zur Schule, hier haben die Schaubmars einen großen Freundeskreis und sind in die Gemeinschaft eingebunden. "Selbst wenn es berufliche Möglichkeiten im Fichtelgebirge gäbe - wir wollten die Kinder hier nicht rausreißen und fühlen uns zudem im Oberland sehr wohl", sagt Schaubmar. In Selb ist er dennoch oft und besucht seine Eltern, Geschwister und Freunde - und natürlich das Selber Wiesenfest.

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