Dies bestätigte der geschäftsführende Beamte der Stadt Marktleuthen, Stefan Hübner, der auch für die Stadtwerke zuständig ist: "Unser Ziel lautet, einwandfreies und bezahlbares Trinkwasser zu liefern. Diese Leistung gehört zu den ureigensten Aufgaben einer Kommune. Wir suchen gerade nach Wegen, diese beiden Ziele zusammenzubringen. Wir brauchen Lösungen, die auch für die kommenden Generationen tragfähig sind. Allein wird die Stadt das auf Dauer nicht schaffen. Wir werden nicht umhinkommen, uns mit leistungsfähigen Partnern zu verbinden. Wenn sich der Trend zu geringeren Einnahmen fortsetzt, können wir das Wasserwerk Marktleuthen aufgrund der hohen Betriebskosten nicht mehr halten", meinte Hübner dazu.
Andreas Ritter (CSU) äußerte Bedenken angesichts der Höhe der Ausgaben. Er stellte die Frage in den Raum, ob angesichts der Verluste für die Stadt diese Form des Geschäftsmodells "Eigenbetrieb Stadtwerke" überhaupt tragfähig sei.
Matthias Sörgel teilte mit, dass die Tarife alle vier Jahre neu bewertet würden, im Oktober 2020 sei dies wieder der Fall. Bei sinkendem Verbrauch und entsprechend geringeren Einnahmen könnten höhere Fixkosten auch durch eine Anhebung der Grundgebühr aufgefangen werden. Aktuell setze sich der Tarif zu 80 Prozent aus Verbrauchsgebühren und zu 20 Prozent aus Grundgebühren zusammen. Er schlug vor, diese Aufteilung zu überdenken.
Florian Leupold (SPD) erklärte, die Fixkosten seien bereits früher in der Verwaltung diskutiert worden. Der frühere Bürgermeister der Stadt Marktleuthen ärgerte sich, dass Menschen häufig bereit seien, verpacktes Wasser aus dem Supermarkt für teures Geld zu kaufen - bei dem aus der Leitung, das von der Qualität zudem in der Regel besser sei, jedoch selbst geringe Preiserhöhungen nicht akzeptieren wollten. Er ist der Meinung: "Um eine Preiserhöhung kommen wir nicht herum!"
Auch der Verantwortliche für die Kläranlage, Bernd Lichtinger, meldete sich zu Wort: "Die Einwohner sind weniger geworden, die Leitungen mehr - es ist doch klar, dass die Kosten steigen." Auch beim Abwasser: Allein die Entsorgung von Klärschlamm sei um das Achtfache teurer geworden.
Birgit Kassing von der Wahlgemeinschaft gab zu bedenken: Der Eigenbetrieb der Stadtwerke sei ja geschaffen worden, um kostengünstiger zu werden. Jetzt würden die finanziellen Lasten doch wieder auf die Bürger abgewälzt.
Bürgermeisterin Sabrina Kaestner (CSU) erklärte abschließend: "Wir sind es dem Bürger schuldig, nicht nach Gutdünken die Preise zu erhöhen!" Sie kündigte an, zu dem Thema Preisgestaltung ein Konzept erarbeiten zu lassen.