Bis zum Frühjahr ist der Terminkalender proppenvoll. Die ersten internationalen Nachwuchsrennen stehen für den 20-Jährigen im schweizerischen Zinal an, vorher warten noch Trainingseinheiten in den italienischen Alpen. Von Zinal geht es nach Gröden - und dann wird es richtig ernst: Dann hat Schramm seinen ersten Europacup-Einsatz dieser Saison. Schauplatz: Santa Caterina im italienischen Gaviatal. Der italienische Skiort liegt unweit von Bormio, dem aus dem Weltcup berühmten Austragungsort. Diese ganz große Bühne bleibt Schramm verwehrt. Noch verwehrt? Mal sehen.
Im Europacup stehen in diesem Jahr noch Zinal und Wengen (Schweiz) auf dem Programm. Schramms Ziele? "Ich will da schon den ein oder anderen Punkt holen." In diesem Jahr sei er in der zweiten Liga nach dem Weltcup gesetzt. "Was im Januar oder Februar ist, steht noch nicht fest", sagt der Frankenwäldler. So viele Rennkilometer wie möglich will er sammeln - denn im Hinterkopf hat er noch ein ganz anderes Event. Das Event schlechthin in dieser Saison: die U 21-Weltmeisterschaft im norwegischen Narvik. "Eine Medaille ist mein klares Ziel", betont Schramm.
Die oberfränkische Ski-Hoffnung weiß, wie wichtig ein gutes Abschneiden bei dieser WM sein wird. Eines ist nämlich auch sicher: Die deutschen Trainer werden ganz genau hinschauen. Sie werden schauen, wer bei Großereignissen neben den fahrerischen Fähigkeiten auch große nervliche Belastbarkeit mitbringt. Denn genau darauf kommt es ja auch bei einem erfolgreichen Weltcup-Athleten an. In die erste Liga vorzustoßen - das ist ja bekanntlich Schramms großer Traum.
"Wir haben sehr viel Technik geübt. Jetzt geht es darum, mir noch den Feinschliff für die Speed-Disziplinen zu holen", sagt Schramm. Neidvoll blickt er nach Schweden. Dort durfte das Nachwuchs-Slalom-Team des DSV unter besten Bedingungen trainieren. Bei Schramm und seinen Kollegen ging dagegen in den letzten Tagen nichts, in weiten Teilen der Alpen - vor allem in Österreich - herrschte das pure Schnee-Chaos.
Jacob Schramm könnte jetzt panisch werden, weil wichtige Trainingsstunden fehlen. Noch im letzten Jahr wäre der 20-Jährige sicher nervös geworden. Jetzt nicht mehr! Dem Gefühl sei Dank.