Regionalsport Eine Lehrstunde für die Kickers

Der Selber Alexander Seidel (links) blockt den Schuss des Feuchters Tim Ruhrseitz. Der Spitzenreiter gewann am Ende 4:0 in Selb. Foto: Thomas Schrems

Spitzenreiter SC Feucht untermauert mit einem 4:0 in Selb eindrucksvoll seine Vormachtstellung in der Fußball-Landesliga Nordost. Vom verheißungsvollen Start der Gastgeber bleibt nicht viel übrig.

 
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Kickers Selb: J. Lang - Hamann (58. Christl), Redondo, A. Seidel, Rehak (83. C. Peschek), Vates (58. Caliskan), Özkan (72. Geyer), Winter, Sedlacek (83. Araci), Bösel, Tonka.

SC Feucht: Sponsel - Schäf (83. Uhle), Tekeser, Betsi Mbetssi, Spielbühler, Oltean, Ahmed (73. Wessner), Weber, Klose, König, Ruhrseitz (73. Pacurariu).

Schiedsrichter: Scharf (TV Nabburg). - Zuschauer: 200. - Tore: 40. Min. Weber 0:1, 49. Min. Ahmed 0:2, 57. Min. König 0:3, 64. Min. Oltean 0:4 (Foulelfmeter).

Zu seinem Heimauftakt nach dem Re-Start musste der Fußball-Landesligist Kickers Selb zeitweise eine Lehrstunde über sich ergehen lassen. Der souveräne Spitzenreiter SC Feucht unterstrich seine Vormachtstellung in der Liga eindrucksvoll und zeigte den Selbern immer wieder die Grenzen auf. Im Mittelfeld war der SC über weite Strecken spielerisch überlegen und auch besser organisiert. Zwei Tore zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt spielten den Gästen zudem in die Karten.

Dabei begann die Partie für die Kickers durchaus verheißungsvoll. Aggressiv suchten sie den Weg nach vorne und tauchten gleich nach 20 Sekunden erstmals zwingend vor dem SC-Gehäuse auf, nur kurz darauf nach einer Ecke ein zweites Mal. Mit ihrem ersten gelungenen Angriff deuteten die Feuchter aber gleich ihre Gefährlichkeit an, Stephan Königs Schlenzer streifte die Latte. Unbeeindruckt davon spielte die Heimelf mutig drauf los, verlor jedoch schnell den Faden.

"Wir haben nach zehn Minuten die Partie in den Griff bekommen und uns dann die besseren Torchancen erspielt", freute sich Gästecoach Florian Schlicker über die Leistungssteigerung seiner Mannschaft nach überstandener gegnerischer Anfangsoffensive.

Dennoch musste sein Team Mitte der ersten Halbzeit eine kritische Situation überstehen. Nach einer Ecke kam Ertac Tonka zum Kopfball, den Torhüter Andreas Sponsel an den Pfosten lenkte. "Wenn wir hier das 1:0 machen, hätte unser Matchplan aufgehen können", ärgerte sich der Selber Trainer Martin Damrot über das Pech in dieser Szene.

Den Gegner kommen lassen und auf Konter lauern, so hätte er es gerne gesehen. Stattdessen bauten die Gäste aber weiter auf kontrollierte Offensive. Es gelang ihnen immer wieder, den Gegner zu Fehlern zu zwingen und dadurch Akzente nach vorne zu setzen. Alexander Seidel, Fernando Redondo und Petr Rehak waren im Kickers-Strafraum mehrmals gefordert. Dennoch gelang es nicht, den Laden bis zur Pause dicht zu halten. Marco Weber bekam einen abgewehrten Eckball genau vor die Füße und traf aus 18 Metern platziert ins Eck. "Schade, dass wir mit einem Negativerlebnis in die Halbzeit gehen mussten", befand Damrot.

Einen weiteren Nackenschlag mussten die Platzherren in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs hinnehmen. Eine Flanke von links erreichte König, der im Sechzehner jede Menge Platz hatte. Er bediente Salim Ahmed und der traf flach ins lange Eck. "Das zweite Tor zu Beginn der zweiten Halbzeit hat uns gutgetan, danach war das Spiel so gut wie gelaufen", machte SC-Coach Schlicker darin eine Schlüsselszene aus. Damit sollte er Recht behalten, denn die Heimelf wirkte weiter unkonzentriert und verunsichert. Bestes Beispiel dafür war ein kapitales Missverständnis zwischen Routinier Nikolai Vates und Seidel an der eigenen Sechzehnmeterlinie. König ließ sich bei seiner unverhofften Gelegenheit nicht zwei Mal bitten und vollendete frei vor dem Tor souverän. Dem nicht genug, als Kickers-Keeper Jonas Lang gegen Tim Ruhrseitz einen Tick zu spät kam, seinen Kontrahenten aber nicht traf, zeigte Schiedsrichter Felix Scharf zum Selber Entsetzen auf den Elfmeterpunkt. Die Entstehung dieser Szene war jedoch eine Anhäufung an Unzulänglichkeiten. Niculae Oltean war‘s egal, er verlud Lang und machte eine knappe halbe Stunde vor Schluss den Deckel drauf.

Die Gäste schalteten nun verständlicherweise einen Gang zurück und beschränkten sich auf Verwaltung ihres Vorsprungs. Den Selbern muss zugute gehalten werden, dass sie nicht den Kopf in den Sand gesteckt haben und diesen klaren Rückstand so nicht stehenlassen wollten. Sie kamen noch zu einigen Gelegenheiten zur Ergebnisverbesserung, die beste vergab Daniel Sedlacek alleine vor Gästekeeper Sponsel.

"Der SC Feucht hat völlig verdient gewonnen und wird in der Restsaison und in der Bayernliga seinen Weg gehen", erkannte Damrot die Dominanz des Gegners schließlich neidlos an. Sp

Kickers Selb -

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